First Ride: Santa Cruz Megatower

Unser Teamfahrer Max wird dieses Jahr mit seinem Santa Cruz V10 an den Start gehen. Natürlich interessiert er sich somit brennend für die anderen Santa Cruz Neuzugänge. Und was gibt es Besseres als die Chance das neue Magatower auf dem Teamtreffen im Bikepark Beerfelden mal genauer unter die Lupe zu nehmen? Alles über den First Ride von Max auf dem neuen Santa Cruz, kannst du in den folgenden Abschnitten lesen.

Das neue Santa Cruz MEGATOWER 2019 – ist es, dem Namen entsprechend, „MEGA“? Um das herauszufinden habe ich mir das Bike einmal etwas genauer angeschaut.

Als Weiterentwicklung vom Hightower LT weist das MEGATOWER viele Unterschiede und Besonderheiten im Vergleich zu seinem Vorgänger auf. Durch die zusätzliche Mischung aus Santa Cruz Nomad und V10 gehört das MEGATOWER noch dazu eher zu den abfahrtslastigen Bikes der Santa Cruz Palette. Vor allem bei Abfahrten spürt man den vom V10 Downhill Bike abgeleiteten Hinterbau.

Flip Chips für die perfekte Geometrie

Eine interessante Besonderheit: Die beiden Flip Chips ermöglichen es, der Geometrie den letzten persönlichen Schliff zu verleihen und das Bike somit noch besser auf den Fahrer abstimmen zu können: Durch den Flip Chip in der unteren Dämpferaufnahme, lässt sich das Tretlager um ca. 3,5 mm absenken, was ein flacheren Lenk- bzw. Sitzwinkel ermöglicht. Durch den Flip Chip in der Hinterradachse kann der Radstand angepasst werden. Die Positionen sind jeweils als „Hi“ und „Lo“ auf dem Rad markiert.

Zudem können nach Angaben von Santa Cruz alle gängigen Dämpfer verbaut werden – das gilt für Luft, wie auch für Stahlfederdämpfer. Aber auch für den Schutz von anfälligen Stellen ist gesorgt, z.B. durch einen von Beginn an montierten Unterrohrschutz, einem Dämpferschutz, einem Shuttelschutz, etc. Bemerkenswert ist ebenfalls, dass bereits mehrere Schaltaugen mitgeliefert werden – das hatte ich so bisher bei keinem anderen Bike!

Gut geschützt durch Dämpferschutz, Shuttle-Schutz, Unterrohrschutz und einem gerippten Kettenstrebenschutz

Nach Angaben von Santa Cruz alle gängigen Dämpfer verbaut werden – das gilt für Luft-, als auch für Stahlfederdämpfer

Aufgeräumt und verdeckt: der Flip-Chip im unteren Umlenkhebel passt die Tretlagerhöhe an

In der langen Einstellung es Hinterbaus passen Reifen bis 29×2,6″

Verspieltheit oder auf Spurtreue optimiert: Der Flipchip im Ausfallende ermöglicht eine 10mm Längsverstellung der Kettenstrebe

Erster Eindruck: MEGA

Durch Verwendung eines BSA-Lager wird eine Fehlerquelle, die ein Knarzen im Tretlagerbereich erzeugen kann, eliminiert. Gleichzeitig wird hierdurch die Haltbarkeit des Rahmens verlängert. Und der Rahmen Garantie von Santa Cruz ist man zusätzlich abgesichert. Besonders schön ist, dass die Garantie auch im Renneinsatz gilt – schließlich sind alle Santa Cruz Bikes häufig „Rennmaschinen“. Zumindest der erste Eindruck des Bikes war also dem Namen entsprechend „MEGA“ und ich konnte es kaum abwarten, das Bike endlich auszuprobieren.

Je nach Modell sind Avid Centerline 200mm oder Shimano XTR Ice. Tech Rotors, Centerlock, 203mm Bremsscheiben verbaut

Carbon-Felgen am Top-Modell: Santa Cruz Reserve 30 Carbon Rim

Abgesehen vom XTR Reserve sind alle Bikes mit Komponenten von SRAM ausgestattet

Vorne wie hinten: 160mm Federweg in Gabel und Dämpfer

Das breite Cockpit und der 65-Grad-Lenkwinkel können auf steilen Abfahrten ihre Vorteile ausspielen

In der Luft sehr stabil

Nun also zu meiner Erstfahrt, welche ich im Bikepark in Beerfelden absolvierte. Das von mir gefahrene Bike war das MEGATOWER CC mit Coil Dämpfer in Größe L. Rahmengeometrie und Gewicht sagten mir auf den ersten Blick schon mal sehr zu – fehlten also nur noch Pedale und das Anpassen von Dämpfer und Gabel: Die Einstellung des Dämpfer Rebound gestaltete sich jedoch erst mal als Herausforderung, da der Dämpferschutz sehr nah über der Verstellschraube verläuft. Abgesehen davon liefen die restlichen Einstellungen super. Also pedalierte ich nun langsam in Richtung Lift.

Anfängliche Bedenken, wie sich der aus dem V10 abgeleitete Hinterbau beim Aufstieg verhält verfolgen schnell und ich wurde positiv überrascht denn schon bergauf begeisterte mich das Bike (zugegeben, den größten Teil des Uphills fuhr ich mit dem Lift). Oben angekommen ging es aber endlich bergab und schon auf der ersten Abfahrt fühlte ich mich auf dem MEGATOWER wie zuhause. Auch die ersten Sprünge waren kein Problem, denn trotz des filigranen Rahmens und des geringen Gewichts, war das Bike in der Luft sehr stabil. Über Wurzeln rollte das Bike nur unbeeindruckt hinweg. Auffällig war zudem auch der super arbeitende Hinterbau mit dem Coildämpfer, die dem Bike bergab viele Reserven bot. Auch die für mich bisher fremden 29“ Laufräder passen super in das gesamte Bike und verleihen diesem die nötige Stabilität, ohne dabei an Wendigkeit zu verlieren – das gilt sowohl am Boden wie auch in der Luft.

Max auf Erstfahrt im Bikepark Beerfelden

Auf der ersten Abfahrt fühlte er sich auf dem MEGATOWER wie zuhause

In der Luft sehr stabil trotz des filigranen Rahmens und des geringen Gewichts

Über Wurzeln rollte das Bike nur unbeeindruckt hinweg

Die 29″ Laufräder verleihen dem Bike die nötige Stabilität, ohne dabei an Wendigkeit zu verlieren

Fazit

Alles in allem war ich super zufrieden nach meiner Testfahrt, schon nach der ersten  Runde traute ich mich auszuprobieren, was mit dem Bike alles möglich ist. Auch in der Luft überzeugt das MEGATOWER mit einem stabilen Flug, welcher trotzdem Spielereien zulässt. Meiner Meinung nach wird es seinem Namen gerecht und trotz geräuschlosem Auftreten lenkt es jede Menge Blicke auf sich. Allgemein ist es ein sehr abfahrtsorientiertes Bike, welches nicht nur alle grundlegenden Erwartungen erfüllt, sondern in vielen Bereichen weitaus mehr bietet als so mancher Konkurrent.

Max mit dem Santa Cruz Megatower 2019