Der Markt für hydraulisch absenkbare Sattelstützen ist hart umkämpft und wird von Platzhirschen wie Rock Shox, Kind Shock oder FOX regiert. Mit Ritchey traut sich jetzt eine weitere Marke auf das Spielfeld. Sie versucht mit einem Konzept, das besonders auf Gewichtseinsparung abzielt, auf sich aufmerksam zu machen. Ob dieses Konzept aufgeht hat Alberto für euch getestet.
Erster Eindruck
Beim Auspacken fällt sofort auf, dass die Sattelstütze deutlich leichter ist, als andere Teleskop-Sattelstützen, die ich bisher gesehen habe. Nur 540 g inklusive Remote und Kabel (die Stütze allein wiegt nur 451 g), ein deutliches Plus dieser Stütze. Die Verpackung enthält neben der Stütze den entsprechenden Zug und eine Außenhülle samt passender Endkappen von Jagwire, sowie eine ausführliche und übersichtliche Anleitung für Montage und Wartung.
Alle Teile wirken edel und sehen solide verarbeitet aus.
Dreistufige Absenkung
Die Sattelstütze bietet drei verschiedene Positionen: Ganz abgesenkt, vollständig ausgefahren, sowie eine Zwischenabsenkung bei 35 mm – also oberhalb der Mittelposition. Der Remote-Hebel bietet durch seine Riffelung einen angenehmen Grip. Super ist auch die Vielfalt der Montagemöglichkeiten: Ein spezieller Mechanismus erlaubt die Montage in unterschiedlichen Positionen und Winkeln. Mit einem weiteren (optional erhältlichen) Verbindungsstück lässt sich die Remote an SRAM Matchmaker der Shimano I – Spec II montieren.
Technische Daten | |
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Durchmesser: | 30,9 mm / 31,6 mm (Maß der Test-Stütze) |
Hub: | 90 mm / 125 mm |
Ansteuerung: | Intern |
Remote: | Zug |
Innenleben: | Mechanisch |
Abmessungen | |
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Effektiver Hub: | 125 mm |
Minimale Einstecktiefe: | 90 mm |
Maximal nutzbare Länge: | 300 mm |
Sitzhöhe eingefahren: | 80 mm |
Innenleben: | Mechanisch |
Montage
Die Einbauanleitung ist zwar winzig gedruckt, aber gut verständlich. Der Einbau der Stütze ist gut beschrieben und es werden lediglich Innensechskant-Schlüssel und ein Seitenschneider benötigt. Hiermit wird der Einbau der Stütze ein Klacks und ist schnell erledigt. Der Eindruck der guten Verarbeitung bestätigt sich bei der Montage. Die Passung aller Teile ist einwandfrei. Die Kabelzughülle sitzt sicher und ist mir beim Absenken der Stütze nie aus der Öffnung gerutscht.
Die Ritchey WCS Kite im Einsatz
In Finale Ligure kam die Vario-Stütze dann zum Einsatz. Testen konnte ich sie auf diversen Enduro und Cross Country Strecken. Die Stütze tut, was sie soll und fährt einwandfrei hoch und runter. Besonders angenehm empfand ich die 35mm-Absenkung, sie vermittelt Sicherheit und ermöglicht dennoch gutes Pedalieren, so macht das Biken richtig Spaß. Allerdings braucht es ein wenig Feingefühl, um die 35mm-Absenkung schnell und sicher zu treffen.
Die Stütze lässt sich im Gelände ohne großen Druck auf den Hebel ausüben zu müssen bedienen. Die Auslösegeschwindigkeit ist wirklich angenehm – nicht zu schnell und nicht zu langsam. Die Stütze blieb in allen Positionen stabil, auch bei rauerem Gelände und wies bis zum Schluss kein Spiel auf. Sie hat also genau das getan, was sie sollte.
Fazit
Die Ritchey WCS Kite Sattelstütze ist eine gut verarbeitete, leichte Teleskop-Sattelstütze. Sie eignet sich aus meiner Sicht, aufgrund des geringen Gewichts, gut für den Trail- und Enduro-Einsatz. Ein echtes Plus dieser Stütze: Regelmäßige Wartungen sind für die Ritchey WCS Kite nicht notwendig, wären aber, dank der Information in der Anleitung, einfach selbst durchzuführen. Außerdem hat mir die umweltfreundliche Verpackung gut gefallen, die völlig ohne Plastik auskommt – top!