Armenien / Armenia

Kleines Land, kurze Story. Hier in Armenien geht es immer hoch oder runter, die mittlere Höhe beträgt 1.800 Meter. Flach fahren geht eigentlich nicht, wir brauchen jeden Tag die ganze Bandbreite unserer Gänge.

Small country, short story. We always have to climb or descent here, the average height is 1.800 meter. There are just a few flat roads, we need every gear every day.

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Es ist wunderschön grün und die hohen Berge sind noch immer mit viel Schnee bedeckt. Alles hat diesen Geschmack der ehemaligen Sowjetunion und wir spüren schon leichte Einflüsse aus dem vor uns liegenden Iran. Dabei ist alles extrem heruntergekommen. Städte entstanden hier um Fabriken herum. Als diese Sowjetfabriken pleite gingen, bedeutete dies auch Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit für die Menschen rund herum. Städte, gebaut für 30.000 Einwohner bewohnen jetzt nur noch 7.000 (Beispiel Gavar). Die Menschen sind ausgewandert oder wohnen in der Hauptstadt Jerewan. Leere und Verfall sind geblieben, die Straßen sind Flickenteppiche, Gebäude sind leer und abrissreif. Etwa 30% des Bruttoinlandsprodukt kommt von den im Ausland lebenden Armeniern (Quelle Paul ;-). In Armenien ist Alkohol Alltag, die Melancholie ist allgegenwärtig. Stolz sind trotzdem alle auf ihr Land und Volk, der Genozid im frühen 20. Jahrhundert durch die türkischen Erzfeinde ist jedem im Bewusstsein. Wir lernen hier viel über die Geschichte der Armenier und der Türkei, unsere Freude über die Türkei bekommt einen bitteren Beigeschmack. Wir fragen uns: Wie kann es sein, dass Deutschland als ehemaliger „Täter“ überall einen hervorragenden Ruf hat? Und die Türkei unter den Armeniern dieses schlechte Ansehen genießt? Vielleicht liegt es daran, dass Deutschland die Verantwortung voll übernommen hat und die Türkei noch heute die meisten Vergehen abstreitet.

Auf dem Rad fuhren wir zunächst mit Daniel und Eric (https://www.facebook.com/wegenvandewereld), aber die Jungs waren viel zu schnell für uns. Alleine ging es für uns an den Sewansee, an dem wir leider durch Krankheit einen Tag gebremst wurden. Als wir endlich weiterfahren konnten kam es zur Tragödie: Carina wurde vom Hund gebissen (die volle Story unter: https://www.facebook.com/KronbergToLhasaByBicycle/posts/1736622839915854). Der Hundebiss, die Lebensmittelvergiftung, aber auch ein Gefühl der Unsicherheit im grenznahen Gebiet zum umkämpften Bergkarabach waren für uns zu viel. Mit der Wunde am Bein war an Radfahren zudem für mindestens eine Woche nicht zu denken. Also fuhren wir mit einem Kleinbus inklusive unserer Räder in die Hauptstadt, von hier soll es mit dem Bus nach Tabriz im Iran gehen. Wir wünschen uns einen neuen Start, in einer für uns neuen Kultur und neuem Lebensgefühl. Armenien – vielleicht ein andermal? Und wie wird wohl unsere nächste Begegnung mit angreifenden Hunden verlaufen, wie viel Angst werden wir jetzt haben? Wir wünschen uns unser Vertrauen zurück. Wir glauben aber fest daran! Und zur Not, gegen die Hunde, werden wir Steine und einen dicken Knüppel immer griffbereit haben.

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Armenia

Small country, short story. We always have to climb or descent here, the average height is 1.800 meter. There are just a few flat roads, we need every gear every day. It is wonderful green and the summits have still lots of snow. We experience the taste of the old Soviet Union, but can also feel the influences from Iran. Unfortunately, beside Yerevan, it looks very shabby everywhere. Cities build for 30.000 people are the home for just 7.000 inhabitans now (example Gavar). The people moved abroad or to the capital. Emptiness and forfeiture has remained, roads are full of potholes and houses are empty and only fit for demolition. About 30% of the gross domestic product comes form Armenians living and working abroad (source Paul;-). Alcohol is daily life, melancholy omnipresent. The people are proud to be Armenian anyway, everybody seems to be aware of the Armenian genocide by Turkey in 1915. We have to learn a lot about the history of Turkey and Armenia. We really enjoyed to travel through Turkey, we almost spent three month there. Now, our personal image of Turkey suffers. We start asking ourselves: “How is it possible, that Germany has an outstanding reputation in the world after the WW I and II? But the Turks and Armenians hate each other so much? Maybe it is because Germany took full responsibility and Turkey still denies the Genocide?!

And what happened on the bike? We started together with Daniel and Eric (https://www.facebook.com/wegenvandewereld), but they were padeling way too fast for us. When we arrived at Lake Sevan, Carina got sick for two days. We were really looking forward to cycle lots of kilometer every day. We started when Carina was better, then it happened: Carina was bitten by a dog (please click here and read the full story: https://www.facebook.com/KronbergToLhasaByBicycle/posts/1736622839915854), The bite, the sickness and the overall feeling of insecurity due to the close conflict between Azerbaijan and Armenia become to much to carry for us. Carina is not able to cycle at the moment anyway. That´s why we took a small bus to Yerevan and we also plan to take a bus into Iran to Tabriz. We both hope for a fresh start in a new environment with renewed trust. We have to skip Armenia partly – maybe another time? And we don´t know how we will react when the next dogs chasing us? We are confident, that we will become trustful again. Just in case against the crazy dogs, we carry stones and sticks ready to hand now.

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