Nicht noch ein Enduro Helm… Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Enduro spezifischen Helmen auf dem Markt. Alle zeichnen sich durch die ein oder andere Besonderheit aus, jedoch gleichen sich alle in den meisten Punkten sehr stark. MET, der Kult-Hersteller aus Italien, hat nun einen weiteren Helm auf den Markt gebracht, auch er soll „Enduro spezifisch“ sein. Ob der MET Roam das ist und ob er sich tatsächlich gegenüber allen anderen behaupten kann bzw. inwiefern er das kann, das habe ich über die vergangenen zwei Monate versucht herauszufinden.
Der erste Eindruck – Auspacken
Das erste Mal in der Hand, macht der Helm, trotz des relativ großen Erscheinungsbildes, einen sehr leichten Eindruck. Das „große“ Erscheinungsbild ist den ebenfalls auffällig großen Schläfen und der Hinterkopf-Partie geschuldet. Im Vergleich zu anderen Helmen, z.B. dem Leatt DBX 3.0 (der Helm, der mich üblicherweise begleitet), scheint der MET wesentlich mehr Fläche meines Kopfs schützen zu wollen.
Was kann der Helm nun wirklich? – Im Wald mit dem MET Roam
Nach dem Auspacken und erstem Inspizieren ging es natürlich in den Wald. Hier wurde eingestellt, angepasst und ausprobiert. Dabei sind mehr und mehr Funktionen aufgetaucht und so langsam hat sich tatsächlich herausgestellt, dass der Helm probiert dem Rest seiner Klasse davon zu fahren. Aus diesem Grund probiere ich hier mal die Punkte herauszustellen, die mich überraschten und welche ich bisher bei keinem anderen meiner Helme habe finden können.
Um dem Testprozess zu folgen, fange ich mal in der Reihenfolge an, in der mir die Features aufgefallen sind:
Da ist einmal die besonders vielseitige Verstellmöglichkeit. Zum einen lässt sich der Helm nicht nur in der Weite und der vertikalen Position, sondern auch in der Horizontalen anpassen. D.h. die zwei Flügel, welche den Hinterkopf umschließen, sind nicht an eine Position gebunden, sondern können unabhängig voneinander nach rechts oder links verschoben werden, somit ist zum Beispiel einem Haarzopf eine Menge Platz gewährt.
Ein weiteres neues Feature ist der im Visier integrierte Brillenbandclip. Dieser ermöglicht es die Goggles in jeglicher Situation in Position und griffbereit zu halten. Egal ob die Goggle unter dem hochgestellten Visier Unterschlupf findet, um ungestört bergauf zu fahren oder wenn es rasant und erschütterungsreich bergab geht, sie bleibt stets sicher in Position auf dem Helm.
Ein weiteres Highlight des Helmes ist die Möglichkeit, Lampen, Kameras etc. problemlos am Helm befestigen zu können. Dazu hat MET die oben liegenden Belüftungslöcher im Helm so angelegt und dimensioniert, dass es ohne Komforteinschränkungen möglich ist, jegliche Befestigungsvarianten zu verwenden.
Eine Sache, die mir erst nach einigen Tagen im Matsch aufgefallen ist, ist das im Helm verbaute anti-allergische Coolmax Polster. Zwar habe ich es nicht geschafft einen unangenehmen Geruch zu produzieren, waschen wollte ich es rein aus Testzwecken dennoch mindestens einmal.
Da es insgesamt nur ein einziges, aus vielen Teilen zusammenhängendes Polster gibt, war auch das überraschend simpel. Somit ist das Waschen schnell, unkompliziert und ohne Verlust von einzelnen Polstern von der Hand gegangen.
Passform
Im Grunde habe ich ja schon berichtet, dass der MET Roam über eine Vielzahl an Einstellmöglichkeiten verfügt. Eben diese ermöglichen einen unvergleichlichen Komfort. Jeder der ihn bisher probehalber auf dem Kopf hatte, kam zu dem selben Ergebnis. Somit glaube ich, dass MET etwas gelungen ist, was nur wenige Hersteller bisher geschafft haben, EIN Helm, geeignet für eine Vielzahl an unterschiedlichen Kopfformen, der angenehm sitzt und guten Schutz bietet.
Einzelheiten zum Helm
- In-mould Polycarbonat Helmschale mit EPS Liner
- Safe-T Orbital Fit System zur Größenvorstellung und für besonderen Tragekomfort
- Handwaschbares einteiliges Polster
- 22 Belüftungslöcher
- Verstellbares und abnehmbares Visier
- Gogglestrap Clips (um die Goggle beim Tragen auf dem Helm und/oder Gesicht nicht zu verlieren)
- 7 Farbvarianten zur Auswahl – weitere 3 mit MIPS
- Mit 344g habe ich ihn auf der Waage liegen. Leicht über der Angabe des Herstellers mit 335g (M)
Fazit
Insgesamt bin ich der Meinung, dass der MET Roam ein sehr gelungener Helm ist. Trotz des umfangreichen Schutzes und der vielen Features ist das Gewicht des Helmes vergleichsweise gering. Ich habe die Variante ohne MIPS getestet, aber auch für Freunde des MIPS Systems gibt es den Roam in 3 weiteren Farben, so dass der Helm meiner Meinung nach eine absolute Kaufempfehlung verdient hat. Denn nicht nur das Design, sondern auch die technischen Eigenschaften sind sehr gelungen. Features wie der Clip für das Brillenband und das weit verstellbare Visier sind sehr positiv aufgefallen und waren tatsächlich nützlich und ich wünschte, mein Leatt DBX 3.0 hätte ähnliche Features.