Ich war sehr gespannt, wie sich das Levo im Gelände schlägt, mit seinen 135mm Federung am Hinterbau und 140mm an der Front. Ich mit Elektro-Unterstützung und mit „dicken Reifen“.
Um die beste Performance bergauf wie bergab aus dem Rad abzurufen, habe ich vorweg natürlich die Federelemente, Gabel und Dämpfer, auf mich eingestellt.
So, meine Neugierde ist geweckt – ich will alles rausholen, was an diesem Wochenende geht.
Die Einstellung des Hinterbaus ist kinderleicht und unkompliziert, dank der AUTOSAG Funktion, die Specialized-Dämpfer bieten. Den Dämpfer auf 300 PSI (ca. 20 bar) aufpumpen, auf das Fahrrad setzen und wieder so viel Luft aus dem Dämpfer „ablassen“, dass er etwa 20% vom Gesamthub des Dämpfers eingetaucht ist. Das rote Auslassventil ist so konstruiert, dass man es einfach mit dem Daumen betätigen kann, um Luft raus zu lassen, der Dämpfer regelt den Druck automatisch und stimmt ihn optimal auf mein Körpergwicht ab. Das Einstellen dauert keine 2 Minuten. Super!
So, meine Neugierde ist geweckt – ich will alles rausholen, was an diesem Wochenende geht. Erstes Ziel das Feldberg-Plateau!
Der fast nur mit Singletrails gespickte Weg nach oben hält einige knifflige Stellen für mich bereit – natürlich verzichte ich mit diesem Geschoss auf jegliche Waldautobahnen. Viele Wurzeln, Steine und Absätze erfordern Geschicklichkeit auf den gewählten Pfaden.
Durch die 27,5“+ Laufräder mit den 3 Zoll breiten Reifen (Specialized nennt es 6Fattie) hat man immer ein sicheres Handling im Gelände und ich bin begeistert von den wirklich sehr guten Laufeigenschaften. Ich gebe zu, ich konnte es mir zuvor nicht vorstellen, mit so dicken “Schlappen“ – bin ich doch sonst eher „schmalspurig“ im Wald unterwegs.
Ich bin also auf dem Weg durch den Hochtaunus, als mir unterwegs auffällt, dass ich mir unbewusst jeden größeren Absatz und Wurzelpassagen freiwillig suche, egal ob es hoch oder runter geht. Meine Augen scannen jede Spur auf Unebenheiten ab, die ich mitnehmen kann. Das Levo macht einfach Spaß! Der Specialized FSR Hinterbau gehört einfach zu den Besten, die der Markt bietet. Er arbeitet so effizient und genial, dass man das Gefühl hat, das Hinterrad würde förmlich „auf dem Boden kleben“.
Das Levo ist wirklich eine Wucht, wie es über Wurzeln und Steine bügelt. Genau dafür ist dieses Bike gemacht worden. Unterwegs wird mir immer wieder bewusst, wie viel Know-How und Grips man hier in die Entwicklung gesteckt haben muss.
Übrigens: Specialized verzichtet am Levo bewusst auf ein Display (wie man es von einem E-unterstützen Rad ggf. gewohnt wäre). Denn es ist ganz einfach möglich, sein Smartphone oder Garmin Edge 1000 / Touring mit der Specialized Mission Control App zu koppeln. Mittlerweile gibt es auch eine Bluetooth Lenkerfernbedienung, das heißt, ich kann die Unterstützungs-Modi easy vom Lenker aus ändern, falls ich kein Handy oder Garmin Gerät montieren bzw. nutzen möchte.
Kommen wir zur Unterstützung
Gefahren bin ich meist im „Eco“-Modus (kleinste Unterstützungsstufe) oder „Trail“-Modus (mittlere Stufe), was mir voll und ganz ausgereicht hat. Der Eco-Modus ist auf gerader Ebene komplett ausreichend. Für steilere Passagen war mir das dann doch zu wenig, schließlich soll das Levo zeigen was es kann. Der Trail-Modus macht da schon deutlich mehr her, in kniffligen Passagen oder an einem steilen Anstieg, hier ist deutlich mehr Dampf dahinter. Und ich muss auch hier loben: Das Levo lässt sich dabei jederzeit gut unter Kontrolle halten. In besonders kniffligen Situationen fand ich den 3. und letzten Modus “Turbo“ tatsächlich zuviel des Guten. Ich bekam den Eindruck, dass das Rad durch solch einen deftigen Antrieb dann schlech zu beherrschen war. Für meine Verhältnisse war der „Turbo“ Modus dann tatsächlich nur was für den Ausnahmezustand…. Ich fühlte mich mit leichter bis mittlerer Unterstützung ausreichend bedient. Was mir wiederum zu Gute kommt, denn so spare ich Akkuleistung und das ermöglicht mir eine längere Strecke
Fazit
Ein absolutes „Top Bike“ im Gelände! Mit sehr viel Reserven und vielen Einstellmöglichkeiten für die Fahrdynamic und das Fahrverhalten. Ein Spaßmobil, ob mit oder ohne aktiver Unterstützung, selbst berghoch.
Übrigens, wenn du denkst, dass man mit einem elektrounterstützten Fahrrad nicht ins Schwitzen kommst, irrst du. Deine Grenzen verschieben sich, du kommst weiter voran und willst mehr. Mehr Strecke, mehr Wurzeln, mehr bergauf. Ich kann nur sagen, ich bin begeistert.
Aber all die guten Worte nützen nichts, wenn man nicht selbst seine eigenen Erfahrungen sammelt. Wir halten das Levo als Testbike im Laden für dich bereit. Komm vorbei und mach dir bei einer Probefahrt ein Bild von dem Flitzer. Aber ACHTUNG: Bitte nicht vergessen, vorher einen Termin zu vereinbaren. Und auch wer bereits mit einer Kaufabsicht liebäugelt, darf sich nicht zu lange Bedenkzeit einräumen, denn Specialized hat nur noch wenige Modelle verfügbar.