beitrag time pedale

Laden HiLight: Time Xpresso Pedale

Heute möchte ich euch gern eine Familie von Rennrad-Pedalen vorstellen. Und zwar geht es um die Xpresso-Linie des französischen Herstellers Time. Zwar sind Look und Shimano weiter verbreitet, aber das Xpresso bietet gegenüber den Platzhirschen einige Vorteile:

Einfacher Ein- und Ausstieg mit wenig Kraftaufwand

Im Gegensatz zu den Wettbewerbern, wo man im Einstieg gegen eine vorher eingestellte Federhärte arbeiten muss, um ins Pedal rein und wieder heraus zu gelangen, ist das Xpresso ähnlich einer Mausefalle aufgebaut. Im nicht eingeklickten Zustand ist die unter dem Pedal angebrachte Carbon-Blattfeder bereits vorgespannt. Fädelt man mit der Schuhplatte ins Pedal ein und drückt leicht nach unten in den Spalt zwischen Standfläche und Halteklammer, wird die Feder ausgelöst und fixiert den Fuß blitzartig. Natürlich ist diese Feder ebenfalls in der Härte verstellbar und zwar in drei Stufen. Die Stufe bezieht sich hierbei aber in erster Linie auf die Ausstiegshärte und selbst bei der größten Stufe kommt man noch wirklich einfach raus. Wer sich auf dem Rad unsicher fühlt oder Probleme mit den Bändern oder den Knien hat, wird das sehr zu schätzen wissen.
ICLIC nennt Time dieses Prinzip, dass schon am gleichnamigen Vorgänger zum Einsatz kam. Gegenüber den ersten ICLIC-Modellen hat man beim Xpresso jedoch die Kinderkrankheiten bei der Haltbarkeit des Pedals und vor allem der Platten abstellen können.

Bewegungsfreiheit

Wie auch die MTB-Serie ATAC bietet das Xpresso eine Bewegungsfreiheit im Pedal. Diese entlastet das Knie und führt dazu, dass man sich nicht so „festgeschraubt“ und damit oft unsicher auf seinem Rad fühlt. Wer auf das fixe Gefühl steht, kann sich das mittels der optionalen Cleats natürlich auch verschaffen. Auf der 7 cm² großen, übrigens austauschbaren, Standfläche aus Edelstahl (ab „4“) lässt sich der Fuß ohne merklichen Widerstand bewegen.
Je nachdem, welches Cleat ich auf welche Seite montiere, kann ich auch den Q-Faktor beeinflussen.

Sehr leicht

Da die Xpresso-Pedalen bis auf die Achse fast ausschließlich aus Kunststoff bestehen, bringen sie nicht viel auf die Waage. Das Topmodell „15“ wiegt gerade mal 133 g – das Paar! Aber auch die günstigeren Modell sind nicht wirklich schwer. Selbst das einfache „2“ wiegt im Paar gerade mal 224 g. Vergleiche das mal mit den Modellen anderer Hersteller.

Modellüberblick

Los geht’s beim wirklich sehr günstigen „2“. Ich habe es mit 112 g gewogen und es verfügt über die selbe ICLIC-Technik, wie die teureren Kollegen. Der Pedalkörper besteht, wie auch die Fußauflagefläche aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GfK).

Das „4“ bietet als Verbesserung gegenüber dem „2“ eine haltbare Aufstandsfläche aus Edelstahl und ist deshalb auch minimal schwerer.

Vom „6“ kann ich leider kein Bild anbieten. Das Upgrade zum „4“ ist hier die hohle Stahlachse, die das Gewicht auf 108 g pro Pedal (Werksangabe) senkt.

Beim „10“ wird der Pedalkörper aus Carbon statt GfK hergestellt. Damit fällt das Gewicht nur noch zweistellig aus. 98 g ohne besondere Gewichtsbeschränkung sind schon eine Hausnummer!

Für das „12“ wird statt der hohlen Stahlachse nun eine Titanachse verwendet. Das holt pro Pedal nochmal 20 g raus und bringt das einzelne Pedal auf 79 g. Allerdings ist die Titanachse auch nur für Fahrer bis 90 kg Gewicht zugelassen. Alles hat halt seine Grenzen.

Wer das technisch machbare sucht, greift, sofern es der Geldbeutel zulässt, zum Topmodell „15“. Bei diesem kommt neben einem nochmals leichteren Carbonkörper eine hohle Titanachse zum Einsatz. 66,5 g bringt das Pedal laut Time auf die Waage. Natürlich gilt auch hier die Gewichtsbeschränkung auf 90 kg.

Fahreindruck

Ich habe mich aufgrund der Gewichtsbeschränkung für das Xpresso 10 entschieden. Nachdem ich nach meinem Einstieg mit Look vorher jahrelang Speedplay gefahren bin, war ich gespannt, wie schnell ich das Pedal treffen würde. Das ging dann doch überraschend schnell und nach kurzer Zeit absolut blind. In der serienmäßig eingestellten weichsten Federstufe war mir der Ausstieg jedoch zu weich, so dass ich die nächst härtere Stufe gewählt habe und seitdem fahre. Das reicht von der Festigkeit auch für einen Sprint und trotzdem kommt man noch sehr leicht an der Ampel aus dem Pedal. Perfekt!
Nur auf zwei Sachen muss man ein wenig aufpassen. Da das Pedal eben so leicht ist und keine Metallteile im hinteren Bereich enthält, dreht es sich nicht immer sofort in die Senkrechte und wird beim Anfahren auch gern von der Kurbelbewegung mitgenommen. Insbesondere bei neuen Pedalen, wo das Fett noch dick im Lager steht, muss man dadurch ein wenig mehr zielen, als z.B. bei Look oder Shimano.
Auch kann es in seltenen Fällen vorkommen, dass man vorn mit der Cleatspitze über das Pedal tritt und hinten trotzdem einklickt. Das merkt man recht schnell am „teigigen“ Stand und lässt sich natürlich durch erneutes Ein- und Ausklicken beheben.
Wenn man sich an das Pedal gewöhnt hat, begeistert es einen mit einer wirklich einfachen Handhabung, einer sehr standsicheren Verbindung zum Fuß und bisher auch mit einer sehr guten Haltbarkeit. Zwar sieht man der Edelstahlauflage an, dass sie benutzt wird, aber das war nicht anders zu erwarten. Auch die komplett aus Kunststoff bestehenden Cleats, auf denen man übrigens sehr gut läuft, halten überraschend gut.

Fazit

Ich kann das Time Xpresso jedem Rennradfahrer empfehlen! Den Anfänger überzeugt der einfache Ein- und Ausstieg und der geringe Preis, den Gewichtsfetischisten bringt das Gewicht sicher glänzende Augen und bei allen anderen schont es die Gelenke und bringt einfach eine tolle Leistung.

Daniel Gronert - Ladengeschäft Kronberg
Ein Beitrag von: Daniel Gronert – HIBIKE Ladengeschäft Kronberg im Taunus

8 thoughts on “Laden HiLight: Time Xpresso Pedale

    1. Hi,
      schön, dass dir unser Bericht gefallen hat, wir hoffen, du hast so noch umso länger etwas von deinen Pedalen!

      Beste Grüße
      Luca – HIBIKE Marketing

  1. Hallo,
    Ich fahre seit 25 Jahren Time und war bisher sehr zufrieden, in jeder Hinsicht.
    Da die RXS leider nicht mehr zu finden sind bin ich im Frühjahr auf die neuen xpro umgestiegen
    Fahrverhalten top, nur sehr schnell hat sich ein Knarzen , sogar beim fahren im Sitzen, eingestellt
    Bei 3 Stunden Fahrt geht da schon eine Trinkflasche zum besprühen der Pedalen drauf.
    Vieleicht hat wer einen Tipp was ich falsch mache,so macht es auf jedefall keinen Spass mehr

    1. Hallo Robert,
      das klingt ja nicht so fein. Ich würde zuerst mal probieren alle Dichtungen mit Fett abzuschmieren manchmal kann das schon reichen. Wenn das nicht das Problem ist, kann das Abschmieren von beweglichen Teilen mit einem Kriechöl weiterhelfen. Wichtig ist zudem das du ausschließen kannst, ob nicht vllt. ein anderer Faktor (zB die Schuhplatten) oder eine andere Komponente deines Rades das Knarzen verusachen könnte. Anosnten hilft hier leider tatsächlich nur auspronieren und das Geknarze Stück für Stück eindämmen bis der Verursacher gefunden ist.

      Beste Grüße
      Luca – HIBIKE Marketing

  2. Ich fahre nun auch schon seit über 3 Jahren die Time Xpresso 10, nachdem ich vorher 2 Jahrzehnte(!) lang Look und danach relativ kurze Zeit Ritchey WCS Echelon gefahren bin. Bei diesen beiden letzteren Systemen bin ich auf Gedeih und Verderb das Knarzen nicht losgeworden. Wenn man ein Rad im deutlich vierstelligen Preisbereich fährt, dann darf man allenfalls nur das Abrollgeräusch der Reifen auf dem Asphalt hören! Bei den Time ist Ruhe in Karton, und obendrein unschlagbar leicht(er) sind sie auch.

  3. TIME hat es etwas übertrieben. Besonders beim Carbon. Alte Pedal war stabiler, wenn man vom Magnesium einmal absieht. Da sind mir damals 2 nach kurzer Zeit zu Bruch gegangen. Bei diesem Model verwende ich 2 und 4 und diese reichen auch.
    Sie sind extrem empfindlich gegen Schmutz. Darauf sollte man achten.

  4. TIME sind die Pedale für Radfahrer mit Gelenkproblemen.
    Beimir war es einst das Knie, wo ich ein vertikalen Scheinbruch mit Meniskusabriß hatte. Die Ärzte sagten mir ich müsse den Radsport aufgeben. Dank Umszieg von Look auf Time konnte ich da erst richtig loslegen. Bin danach noch 10 Jahre Aktiv gewesen.
    Meine Ex sollte künstliche Hüftgelenke bekommen. Sie hatte immer beim Radfahren Schmerzen in den Hüften. Sie fuhr da auch noch LOOK. Ich hatte ihr meine TIME angeschraubt und das Problem war keines mehr.
    Du oder ihr könnte ja unter Astrid Schartmüller unter FB mal anfragen…

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