Rennbericht der „1. DM Jedermann Nidda & Bad Salzhausen“ am 25.06.2016
Manchmal muss man spontan sein: Mein Team-Kollege Aaron machte mich am Freitag zuvor im Ladengeschäft in Kronberg auf die „1. Deutsche Meisterschaft Jedermann Straße Nidda & Bad Salzhausen“ am 25.06.2016 aufmerksam. Und schon war ich einen Tag später mittendrin.
Aaron beschrieb mir die Strecke als sehr schön und weckte somit spontan bei mir den Gedanken, dort an den Start zu gehen. Somit meldete ich mich am Samstag kurzfristig nach und stand kurze Zeit später um 15 Uhr mit der Startnummer 295 in der Startaufstellung der Klasse „Einzel Frauen – Master I“.
Mit 69 km Streckenlänge war das Rennen auf einem Rundkurs mit einer Rundenlänge von 23 km ausgeschrieben. Das Höhenprofil wies 160 hm an zwei kleineren Anstiegen – Blofeld und Bundesstraße – aus. Eine sehr abwechslungsreiche Strecke, die sowohl bei Trockenheit als auch bei später einsetzendem Regen sehr gut zu fahren war.
Los geht´s mit der ersten Runde auf dem abwechslungsreichen Rundkurs
Wir starteten pünktlich um 15:05 Uhr und das Fahrerinnen-Feld der Klasse Master I nahm die Strecke in Angriff. Der Anstieg Blofeld mit seinen durchschnittlich 5% auf 1.7 km und seinen „Serpentinen“ sortierte das Führungsfeld bereits in der ersten Runde.
In der dritten Runde kam dann starker Regen dazu. Die Sicht mit meiner inzwischen sogar beschlagenen Oakley war nicht mehr ganz so gut. In der Spitzengruppe fuhr ich den Anstieg Blofeld mit seinen Serpentinen hinauf. Da übersah ich eine Tempoverschärfung und bemerkte etwas spät, dass sich eine Lücke aufgetan hatte! Mit mehr Elan schloss ich diese dann wieder und merkte aber bereits, dass meine Mavic Reifen nicht den gewünschten Griff hatten. Vermutlich lag es am Reifendruck, acht Bar könnten vielleicht doch zu viel gewesen sein. Bei der Wettervorhersage für dieses Wochenende und den dunklen Wolken am Morgen, hatte ich damit auch wirklich nicht gerechnet.
Ich hatte also die Lücke im Feld gefüllt und wollte mich nun auf der Innenlinie der kommenden Spitzkehre an die Spitze der 7er-Gruppe setzen. Mein übermütiger Plan klappte jedoch nicht und so verlor ich, durch die Kurve rutschend, erneut den Anschluss. Als Konsequenz fuhr ich daher die nächsten 4 km alleine hinter der Spitzengruppe her. Zunächst ein wenig enttäuscht, doch dann packte mich erneut die Freude über mein noch recht frisches Cervelo S5. Tatsache, irgendwas muss „Aero“ ja schließlich bringen – und ich fand wieder den Anschluss an die Spitze.
Nasser Asphalt, fehlender Gripp und ein Kreisel vor der Zielgeraden – keine gute Mischung
Richtig Sorgen bereitete mir jedoch der letzte Kreisel, der in die gut 300 Meter lange Zielgerade führen sollte. Ich musste den Kreisel sehr vorsichtig fahren und konnte meine Kraft nicht in Geschwindigkeit beim Antritt umsetzen. Mein Tempo war auf dem nassem Asphalt damit deutlich zu gering. Insoweit verpasste ich meine Chance mich in meinen ersten echten Zielsprint einzubringen und überquerte die Ziellinie mit 4 Sekunden Zeitverlust auf die Erste und die Zweitplatzierte der Altersklasse „Frauen Master 1“. Aber den dritten Platz durfte ich mein Eigen nennen!
In der anschließenden Siegerehrung im festlichen Stadtpark von Bad Salzungen beschrieben der Veranstalter ebenso wie der Sponsor Dr. Herzog die Anstiege als „schwere Berge“. Na ja, von seiner Schwierigkeit kam er zwar nicht so ganz an den Passo Manghen heran, ein Pass in den italienischen Alpen, den ich eine Woche zuvor bewältigt habe ;-). Aber trotz des fehlenden Bergpanoramas, das Rennen in Nidda hat dennoch sehr viel Spaß gemacht. Ich freue mich auf das nächste Mal!