Giro Aether MIPS Spherical – Giros neue Sensation im Test

Giro Aether MIPS Spherical – Giros neue Sensation im Test

Der Giro Aether MIPS: Ein Helm mit verborgenen Qualitäten?

Der neue Aether Rennradhelm ist der brandneue Top-Helm aus dem Hause Giro. Die Entwicklung hat laut eigenen Angaben drei Jahre in Anspruch genommen, denn Giro hatte sich zum Ziel gesetzt, einen neuen Maßstab in Sachen Sicherheit zu setzen. Der Aether MIPS Helm glänzt mit vielen Features, die man vielleicht auf den ersten Blick nicht sieht, aber gerade das macht ihn so besonders. Was der Helm kann und wie er sich in der Praxis so schlägt, das hat Ken in den letzten Wochen ausgiebig getestet.

Ersteindruck: Hervorragende Ventilation optisch ansprechend gelöst

Der Helm macht erstmal einen unscheinbaren, aber hochwertigen Eindruck. Die Ventilationsöffnungen fallen mir als erstens ins Auge, da die Zwischenräume sehr groß ausfallen und eine gute Belüftung versprechen. Zudem ist die erste Reihe der Kunststoff-Zwischenstege transparent und unterstützen somit die luftige Optik. Mit gewogenen 270 Gramm ist der Helm relativ leicht und vergleichbar mit anderen Helmen in dem Preisbereich wie z.B. dem Giro Synthe MIPS. Wie üblich wird der Sitz per Drehrad am Hinterkopf an den Kopfumfang angepasst. Außerdem kann die Höhe der Innenschale im Helm leicht verändert werden.

Was bedeutet MIPS Spherical?

Zentrales Feature ist die komplett neu entwickelte MIPS Spherical Technologie. Einfach gesagt soll MIPS (Multi Directional Impact Protection System) die bei einem Sturz auftretenden Rotationskräfte absorbieren und den Kopf bzw. das Gehirn zusätzlich schützen. Im Gegensatz zu bisherigen Helmen mit diesem System, bei denen eine zusätzliche, dünne Innenschale beweglich eingesetzt wird und es meist auch eine Variante ohne MIPS gibt, integriert der Aether MIPS das System in die Gesamtkonstruktion. Daher gibt es ihn auch nicht ohne.

Äußerlich erkennt man das Feature daran, dass die Außenschale des Helmes in zwei Teile geteilt ist, die über Elastomere miteinander verbunden sind. Mit den Händen lassen sich diese Teile deutlich und mit relativ wenig Krafteinsatz gegeneinander verschieben – diese Flexibilität an einem Helm zu beobachten ist etwas Ungewohntes und zugleich sehr Eindrucksvolles. Und diese Beweglichkeit soll den Helm stabiler und sicherer machen? Ja – und zwar wird im Falle eines Sturzes die Krafteinwirkung auf den Kopf gemindert, indem die Rotationskräfte beim Aufprall durch die Verschiebung der äußeren Schale noch effektiver abgebremst werden als zuvor.

Key-Facts

  • MIPS Spherical – weiterentwickelte Version des MIPS Brain Protection Systems
  • Six-Piece Shell – Der Aether setzt sich aus sechs hochtechnologischen Einzelteilen aus Polycarbonat zusammen
  • Progressive Layering aus gewichtssparendem Multi-Density EPS Schaum für maximale Sicherheit
  • AURA Reinforcing Arch – widerstandsfähiger und lichtdurchlässiger AURA-Verstärkungsbogen
  • Integrierte Brillenhalterung
  • CoolFit antibakterielle Polsterung
  • 11 Wind Tunnel™ für maximierte Ventilationsperformance
  • ROC LOC® 5+ Air – verbessert Ventilation und ermöglicht vertikale Positionierung des Helmes durch asymmetrische Einstellung
  • Gewicht: 255 g (Größe M)

Die erste Fahrt mit dem Giro Aether

Der Helm sitzt bei mir, wie bereits andere Giro-Helme zuvor, gut und im positiven Sinne unauffällig. MIPS spürt man bei diesem Helm nicht, da der Helm klassisch mit seinen Polstern und dem Styropor auf dem Kopf liegt. Die Belüftung ist wie erwartet sehr gut, im Hochsommer konnte ich den Helm zwar noch nicht testen, ich gehe aber davon aus, dass die großen Belüftungsöffnungen mich auch im Sommer begeistern werden. Super finde ich auch, dass auch eine Mütze sehr gut unter den Helmpasst, d.h. bei kalten Temperaturen muss mit dem Aether niemand frieren.

Look & Feel

Insbesondere bei Helm ist das Aussehen natürlich immer Geschmackssache und die Meinungen gehen hier oft stark auseinander. Außerdem sieht nicht jeder Helm auf jedem Kopf gut aus. Giro hat hier meiner Meinung nach enorm gute Arbeit geleistet und einen schnittigen, eleganten Helm gebaut, der trotzdem das gewisse Etwas nicht vermissen lässt. Optisch erinnert er an eine Mischung aus gut belüfteten, leichten Helmen und aerodynamischeren wie dem Synthe oder Cinder. In Kombination mit der guten Verarbeitung und der extrem wertigen Haptik, bietet der Aether MIPS so ein enorm hochwertiges Gesamtpaket.

Der Giro Aether im täglichen Einsatz

Mittlerweile habe ich mit dem Giro Aether mehr als 1.000 Kilometer zurückgelegt. Dabei blieb die Schutzwirkung des MIPS zwar ungetestet, denn glücklicherweise bin ich nicht gestürzt. Ob auf dem MTB oder auf dem Cyclocrosser, ich habe mich mit dem Aether sehr wohl gefühlt, denn er Sitzt sehr angenehm und ich habe bei längerem Tragen nichts zu beanstanden. Erstmals habe ich an einem Helm auch die Möglichkeit genutzt, die Radbrille zu „verstauen“. Dafür bietet der Helm zwei Gummierungen, die ein Verrutschen der Brille sehr effektiv verhindern – einfach die gerade nicht benötigte Brille mit einer Bewegung in die dafür vorgesehenen Öffnungen schieben. Das hat super funktioniert und lässt einen die Radbrille völlig vergessen, macht sie aber griffbereit sobald sie wieder gebraucht wird.

Fazit

Mit dem Aether MIPS hat Giro einen optisch sehr schönen, leichten und gut belüfteten Helm gebaut. Zentral und doch so unscheinbar ist das weiter entwickelte MIPS Spherical, das perfekt für alle ist, die ihren Kopf besonders gut schützen wollen und denen die bisherigen Lösungen noch nicht sicher genug waren. Ich bin begeistert von meinem neuen Helm und würde diesen allen ambitionierten Fahrern empfehlen denen die Sicherheit besonders wichtig ist. Für Rennradfahrer aber auch für Gravel- oder Cyclocrossfahrer die im unwegsamerem Terrain unterwegs sind.

Pro:

  • 270 g leicht
  • sehr gut belüftet
  • maximale Schutzwirkung dank weiterentwickeltem MIPS Spherical
  • sehr gut funktionierende Brillenhalterung

Contra:

  • relativ hoher Preis – den er meiner Meinung nach jedoch definitiv wert ist

Ken Kölzer
Ein Beitrag von: Ken Kölzer – HIBIKE Ladengeschäft

6 thoughts on “Giro Aether MIPS Spherical – Giros neue Sensation im Test

  1. Hallo. Ich habe mir einen bestellt. Die gezackten Bögen über der Schädeldecke liegen komplett in der Luft. Sicher 1 cm Abstand zum Kopf. Ist das so richtig, oder müssten die auf dem Schädel aufliegen? An Stirn und Hinterkopf liegt er gut auf, auch seitlich fühlt es sich richtig an und er scheint gut auf dem Kopf zu sitzen. Nur dieser Abstand irritiert mich. Grösse nach Grössenangabe stimmt. Ist er eventuell doch zu klein? Was meint Ihr? Tom

    1. Hi Tom,
      der Helm muss in jedem Fall auf dem Kopf aufsitzen. Sonst ist die Schutzleistung des Helmes nicht vollständig gegeben. Eventuell kann es helfen, die Position des Verschlusses am Hinterkopf zu verändern. Dieser lässt sich so verstellen, dass der Helm entweder etwas tiefer (also für Menschen mit einem höheren Schädel) oder etwas flacher (wie in deinem Falle notwendig) ist. Wenn du von oben in den Helm schaust, solltest du im hinteren Bereich des Helmes sehen können, wo das Verstellsystem des Helmes an die Helmschale angebracht ist. Dort gibt es bei Aether eine Art „Schienensystem“ um dieses zu verschieben.
      Sollte alles nichts helfen, gilt eine alte Helmkauf-Weisheit: Nicht jede Marke passt auf jeden Kopf. Eventuell sind Giro-Helme und deine Kopfform einfach nicht füreinander gemacht, denn jeder Kopf ist anders. Da hilft dann leider nur ausprobieren.
      Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.

      Beste Grüße
      Luca – HIBIKE Marketing

    1. Hallo Georg,
      das kommt ganz auf die Größe des Helmes an. Die Herstellerangabe von 255 Gramm ist für Größe M angegeben. Dementsprechend können größere Helmgrößen schwerer ausfallen.

      Liebe Grüße
      Luca von Peschke – Hibike Marketing

    1. Hi Tim, wir freuen uns, dass du dich für den Giro Aether MIPS interessierst. Wenn du die Möglichkeit hast, kannst du dich gerne von seiner Passform und dem Design bei uns im Laden persönlich ein Bild machen. Wir würden uns freuen! Viele Grüße, dein HIBIKE Team

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