Mit dem Slash sprangen die Amerikaner aus Waterloo 2017 auf den Enduro-Hypetrain auf. Seit dem ist das Slash aus der Szene nicht mehr wegzudenken. Doch mit den Jahren entwickelten sich neue Trends der Rahmengeometrien und so wurde es Zeit für eine Überarbeitung des Trek Slash. Was unser Teamfahrer und Trek-Fanatiker Nick von dem in neuem Gewand erscheinenden Slash hält, bekommt ihr hier zu lesen.
Seit nun fast zwei Jahren bin ich selbst auf den Bikes der Amerikaner unterwegs. Das Slash war mein erstes Bike mit 29“ und hat die Liebe zu den großen Laufrädern bei mir entfacht. Seit dem klebe ich förmlich an meinem Slash und die Laufräder ebenso am Boden. Nun ja, leider gehen auch die besten Stories irgendwann zu Ende und so entschied ich mich dazu mir dieses Jahr ein neues Slash zuzulegen. Zu meinem Glück jedoch, habe ich lang genug gewartet um das neue und komplett überarbeitete Trek Slash fahren zu dürfen!
Die Ausstattung des neuen Trek Enduro-Mountainbikes
Das Slash, welches ich testen durfte ist ein Modell mit der Nummer 8 – sprich einem Alpha Platinum Aluminium Rahmen, gepaart mit feinstem Fahrwerk von Rock Shox und Antrieb, sowie Bremsen, von SRAM.
Das Bike liegt, so wie ich es testen durfte, bei einem UVP von 3410,79€. Ohne das Bike gefahren zu sein darf ich bereits feststellen, dass man hier doch wirklich einiges an hochwertigen Bikeparts für sein Geld geboten bekommt!
Die vollständigen Spezifikationen des Trek Slash 8 findest du hier >
Rahmen | Alpha Platinum Aluminium, internes Staufach, konisches Steuerrohr, Knock Block 2.0, interne Control Freak-Zugführung, Unterrohrschutz, Shuttle-Guard, Gewindetretlager, ISCG 05, 34,9-mm-Sitzrohr, Magnesiumumlenkhebel, Mino Link, ABP, Boost148, 160 mm Federweg |
Gabel | RockShox Lyrik Select+, DebonAir-Feder, Motion Control RC-Dämpfung, konischer Gabelschaft, 44 mm Vorbiegung, Boost110, 15-mm-Maxle Stealth-Achse, 170 mm Federweg |
Dämpfer | RockShox Super Deluxe Ultimate, DebonAir-Feder, Thru Shaft-Dämpfung mit 3 Positionen, 230 x 62,5 mm |
Vorderrad | Bontrager Line Comp 30, Tubeless Ready, 6-Loch-Scheibenaufnahme, Boost110, 15-mm-Steckachse |
Hinterrad | Bontrager Line Comp 30, Tubeless Ready, 6-Loch-Scheibenaufnahme, 54T Rapid Drive, SRAM XD-Freilaufkörper, Boost148, 12-mm-Steckachse |
Schnellspanner | Bontrager Switch thru axle |
Reifen | Bontrager XR4 Team Issue, Tubeless Ready, Inner Strength-Flankenschutz, Aramidwulstkern, 120 TPI, 29 x 2.40 / Bontrager XR5 Team Issue, Tubeless Ready, Inner Strength-Flankenschutz, Aramidwulstkern, 120 TPI, 29 x 2.60 |
Schalthebel | SRAM GX Eagle, 12fach |
Schaltwerk | SRAM GX Eagle |
Kurbel | SRAM X1 Eagle, DUB, Stahlkettenblatt (30 Z.), Boost (55 mm Kettenlinie |
Kassette | SRAM Eagle XG-1275, 10-52 Z., 12fach |
Kette | SRAM GX Eagle, 12fach |
Sattel | Bontrager Arvada, Streben aus CrMo-Rohr, 138 mm Breite |
Sattelstütze | TranzX JD-YSP39 interne Zugführung, 34,9 mm |
Lenker | Bontrager Line, Aluminium, 35 mm, 27,5 mm Rise, 820 mm Breite |
Vorbau | Bontrager Line, 35 mm, Knock Block, 0 Grad, 40 mm Länge |
Steuersatz | Integrierter Steuersatz mit Knock Block 2.0, 67 Grad Radius (einschließlich Zunge mit unendlichem Radius), gedichtetes Patronenlager, 1 1/8″ oben, 1,5″ unten |
Bremse | Hydraulische Scheibenbremse SRAM Code R |
Bremsscheibe | SRAM Centerline, 6-Loch, abgerundete Kante, 180 mm / SRAM Centerline, 6-Loch, abgerundete Kante, 200 mm |
Was gibts Neues?
Optisch hätte ich mir das Fahrrad nur noch schöner erträumen können. Das anthrazite Grau, gepaart mit einigen dunkleren Akzenten und der silbernen Schrift lässt das Bike schnell wirken – ähnlich wie ein Space-Shuttle! Quasi…
Die Farbkombination nennt sich bei Trek übrigens „Lithium Grey/Dnister Black„.
Wer genau darauf achtet, wird kleine klitzernde Partikel im Rahmenlack finden, ein absolutes Highlight für alle detailverliebten Biker. Daneben bietet das Slash nun auch etwas Stauraum im Rahmen: ähnlich wie bei den Carbon-Rahmen des Trek Fuel EX oder anderen Bikes von Marken wie Specialized, besitzt das Slash nun eine Öffnung im Rahmen die sich mit einer kleinen Tasche für Tools, Schaltzüge und Flickzeug füllen lässt. Aufjedenfall ein Must-Have für alle Racer!
Doch natürlich gab es nicht nur Änderungen optischer Natur, vielmehr hat sich die Geometrie des Slash auch in einigen Punkten geändert. Während die Kettenstreben und der Reach gewachsen sind, wurde die Tretlagerabsenkung um 0,1 cm erhöht. Auch das Slash geht also den Trend des Länger- und Flacherwerdens mit. Der Linkwinkel wurde ebenso um 1° flacher.
Das Slash soll in Zukunft auch etwas leichter bergauffahren und hat daher einen 2° steileren Sitzwinkel erhalten. Zusätzlich hat das Slash nun auch etwas mehr Federweg bekommen – genauer gesagt arbeiten nun 170mm an der Front und 160mm am Heck. Geblieben sind jedoch Bewährte Technologien wie der KnockBlock, Mino Link, Active Braking Pivot und das ThruShaft Dämpfersystem. Besonders letzteres wurde allerdings nochmals überarbeitet und verspricht herausragende Performance. Aber auch der allbekannte Knock Block wurde überarbeitet und nennt sich jetzt Knock Block 2.0. Dieser bietet zuverlässigen Schutz der Kabel und Verbindungen bei Crashs und erlaubt gleichzeitig mehr Lenkeinschlag als der Knock Block es bisher tat. Zudem setzt Trek nun auf eine 34.9mm Sattelstütze und hat das Sitzrohr entsprechend strapazierfähiger gestaltet. Daneben soll dadurch die Performance von langhubigen Sattelstützen verbessert werden. Ein weiteres Feature findet sich ganz unten am Bike – das Slash setzt nun auf ein BSA Tretlager, was strapazierfähiger und vor Allem servicefreundlicher ist als es die Pressfit-Lager zuvor waren.
Die vollständigen Geometriedaten des Trek Slash 2021 findest du hier >
Rahmengröße | Geometrieposition | Sitzrohr | Sitzwinkel | Steuerrohrlänge | Lenkwinkel | Tretlagerhöhe | Tretlagerabsenkung | Kettenstrebenlänge | Offset | Trail | Radstand | Überstandshöhe | Reach | Stack |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
S | Hoch | 39,5 | 67,1° | 10,0 | 64,6° | 35,2 | 2,2 | 43,5 | 4,3 | 13,0 | 119,7 | 71,2 | 43,1 | 61,8 |
S | Gering | 39,5 | 66,6° | 10,0 | 64,1° | 34,5 | 2,9 | 43,7 | 4,3 | 13,4 | 119,7 | 70,6 | 42,5 | 62,1 |
M | Hoch | 42,0 | 67,1° | 10,0 | 64,6° | 35,2 | 2,2 | 43,5 | 4,3 | 13,0 | 121,2 | 75,0 | 45,6 | 61,8 |
M | Gering | 42,0 | 66,6° | 10,0 | 64,1° | 34,5 | 2,9 | 43,7 | 4,3 | 13,4 | 122,2 | 74,4 | 45,0 | 62,2 |
ML | Hoch | 43,5 | 67,1° | 10,5 | 64,6° | 35,2 | 2,2 | 43,5 | 4,3 | 13,0 | 124,2 | 75,0 | 74,4 | 62,2 |
ML | Gering | 43,5 | 66,6° | 10,5 | 64,1° | 34,5 | 2,9 | 43,7 | 4,3 | 13,4 | 124,3 | 74,4 | 46,9 | 62,6 |
L | Gering | 45,0 | 66,6° | 11,5 | 64,1° | 34,5 | 2,9 | 43,7 | 4,3 | 13,4 | 126,4 | 75,4 | 48,6 | 63,5 |
XL | Hoch | 50,0 | 67,1° | 14,0 | 64,6° | 35,2 | 2,2 | 43,5 | 4,3 | 13,0 | 130,4 | 78,0 | 52,1 | 65,4 |
XL | Gering | 50,0 | 66,6° | 14,0 | 64,1° | 34,5 | 2,9 | 43,7 | 4,3 | 13,4 | 130,5 | 77,4 | 51,6 | 65,8 |
Run Slash, RUN!
Nach der ersten Begutachtung startete ich nun offiziell meinen Test. Ich testete das Bike knapp 4 Wochen in unterschiedlichstem Gelände, von Bikeparks über Singletrails und Flowtrails bis hin zu technischen Spitzkehrentrails war alles mit dabei. Auch die äußeren Bedingungen variierten während des Tests stark.
Zunächst möchte ich auf die Uphill Eigenschaften des Slash eingehen. Enduro-Bikes brauchen bergauf doch oftmals etwas mehr der eigenen Kraft um sich schnell zu bewegen. Dies war auch beim Sash zuvor immer der Fall gewesen. Dank der überarbeiteten Geometrie, mit steilerem Sitzwinkel lässt sich das Slash aber nun wesentlich angenehmer und auch effizienter bergauf treten. Breite Forstwege sind für das Slash absolut kein Hindernis, auf ihm schaffst du es in einer Leichtigkeit und mit sofa-ähnlichem Komfort nach oben auf den Gipfel. Natürlich gibt es nicht nur Forstwege auf denen wir bergauf fahren können, daher wagte ich mich auch einige Male an technisch anspruchsvolle Uphills. Auch hier konnte das Fully aus Waterloo weiterhin überzeugen. Steine und auch Wurzeln werden dank der 29“ großen Laufräder mit Leichtigkeit überrollt, das einzige Manko – für Spitzkehren benötigt man doch etwas mehr Geduld und Fahrkönnen, was sicherlich mitunter an der Länge des neuen Slash liegt. Mit etwas mehr Antizipation lassen sich aber auch diese problenlos meistern.
Was folgt nach dem Uphill? Genau, der Downhill!
Der Downhill ist definitiv die Paradedisziplin des Slash. Auf Singletrails fährt sich das Slash wie ein Sofa, stehts ruhig und dank ordentlich Federweg bügelt es nahezu jeden Schlag weg. Dennoch verhält sich das Slash aufgrund guten Feedbacks des Terrains stehts berechenbar. Man merkt Schläge also insgesamt schon, und das ist auch gut so, aber sie werden nicht so harsch weitergegeben wie es besonders bei älteren Enduro-Bikes der Fall ist. In schnellen Sektionen profitiert man vom tiefen Tretlager des Slash, so kommt der Schwerpunkt etwas tiefer und das Bike bleibt auch bei hohen Geschwindigkeiten stehts stabil. Nun ja, was Spitzkehren angeht fehlt dem guten Slash etwas die Agilität, wie sie zum Beispiel das Fuel EX mit sich bringt. Aber auch diese lassen sich meistern wenn man sich an die neue Geometrie gewöhnt hat und etwas bewusster in den Scheitelpunkt steuert. Alle anderen Arten von Kurven liebt das Slash, ganz egal ob Anlieger oder offene Kurven, das Slash liegt sportlich aber doch klebrig in jeder Kurve. Mit einem leichten Impuls lässt sich das Enduro-Bike aber auch wieder aufrichten, sodass einer flowigen Fahrt nichts im Wege steht. Natürlich mag das Slash nicht nur Kurven und rumpelige Vollgas-Sektionen, sondern besonders auch Sprünge. Hier leistet das Slash volle Arbeit und fliegt sich wie ein Düsenjet – schnell, effizient und vor Allem sicher. Klar, wer gerne Tricks und Stunts für seine Instagram-Follower abliefern möchte, der ist mit einem Trek Remedy oder Santa Cruz 5010 wohl besser beraten. Das Slash ist und bleibt einfach ein waschechter Renn-Bolide!
Bergab fielen mit jedoch auch einige Punkte bezüglich der Komponenten-Ausstattung auf:
1. Lyrik und Super Deluxe harmonieren hervorragend und machen einen super Job!
2. 810mm Lenker ist definitiv eine Nummer zu breit für den Enduro-Einsatz.
3. Bontrager XR5/XR4 sind weder steif genug, noch bieten sie genug Traktion im Grenzbereich.
Fazit zum Enduro-Bike aus Waterloo
Das Slash ist das perfekte Bike für alle Racer die besonders alpines und „roughes“ Gelände lieben. Der Platz im Unterrohr bietet zudem sehr viel Stauraum für Allerlei Werkzeuge und Nahrungsmittel, was Ich neben Änderungen wie dem BSA Tretlager sehr begrüße. Bezüglich der Ausstattung kann Trek sicherlich noch hier und da etwas Tuning betreiben, doch Alles in Allem bekommst du mit dem Slash 8 ein Top-Racebike für knapp 3400€. Wer also ein Enduro-Racebike ohne Kompromisse sucht, der sollte sich das neue Slash aufjedenfall ansehen.
Trek Slash Mod. 2021