Während früher das Bewusstsein für Folgen von Kopfverletzungen durch z.B. Stöße oder Stürze kaum vorhanden war und es für Sportler wie Radfahrer üblich war ohne Helm das nächste Rennen zu bestreiten, sieht man heutzutage kaum noch Freizeitsportler, die ohne Helm durch den Wald oder übers Land fahren. Man weiß: der Helm schützt einen bei einem Unfall vor schweren Kopfverletzungen wie Schädelfrakturen. Doch was ist mit Gehirnverletzungen? Ein herkömmlicher Schaumhelm kann davor nur bedingt schützen, da das Material zu hart ist, als dass die Stoßenergie absorbiert werden kann – vor allem wenn man bedenkt, wie ein typischer Fahrradunfall abläuft: mit unvorhersehbaren Windungen und Drehbewegungen. Und genau hier kommt die in den neuen Bontrager verbaute WaveCel Technologie ins Spiel!
Am Anfang stand eine bessere Testmethode
Die Schutzwirksamkeit herkömmlicher Helme werden vor allem bei direktem Aufprall getestet, also fest montiert auf einem Dummy-Helm ohne die Krafteinwirkungen auf das Gehirn durch Verformung bei Rotation in Betracht zu ziehen.
Man kennt es vom Boxen: Bei einem Schlag auf das Kinn verformen bzw. dreht sich Kiefer und Schädel zuerst weg, danach verziehen sich Nase, Ohren und andere Weichteile. Gleiches geschieht im Gehirn. Durch Technologien, die die Rotationsenergie beim Aufprall absorbieren sollen, kann die Wahrscheinlichkeit einer Gehirnverletzung der Studie „Evaluation of a novel bicycle helmet concept in oblique impact testing“ zufolge von über 50% bei herkömmlichen Helmen auf 34,2% bei MIPS-Helmen bzw. 1,2% bei den WaveCel-Helmen gesenkt werden. Anders gesagt: durch die WaveCel-Technologie werden Gehirnerschütterungen in 99 von 100 Fällen vermieden, so der Hersteller Bontrager auf seiner Website.
Wie macht WaveCel das möglich? Eigentlich relativ simpel: die flexibel komprimierbare Zellstruktur kann sich zusammendrücken und verschieben und soll dadurch die Aufprallenergie, ähnlich wie bei MIPS Spherical, aufnehmen und vom Kopf abführen. Das Funktionsprinzip ist jedoch völlig anders als bei MIPS: Bei einem Aufprall bewegen sich die Zell-Schichten erst unabhängig voneinander und verformen sich, bis die Zellwände komprimieren. Dann beginnen sie, zu gleiten und absorbieren dadurch die auftretenden Linear- und beschriebenen Rotationskräfte. Während die MIPS-Technologie aufgrund der festen Konstruktion nur Rotationskräfte aufnehmen kann, kann WaveCel zusätzlich den Aufprall dämpfen.
Natürlich spielt auch das Gewicht für Bontrager eine große Rolle. Hierbei muss jeder für sich entscheiden wie wichtig einem die eigene Gesundheit ist – und Bontrager weist darauf hin, dass die Helme im Schnitt auch nur 53g schwerer sind als herkömmliche Helme (was in etwa einem Energie-Riegel entspricht).
Ein angenehmer Nebeneffekt
Das Risiko, dass Haare eingeklemmt werden oder es zu Hautabrieb kommt ist durch eine zusätzliche Beschichtung auf der Innenseite des Helmes reduziert. Außerdem ist das Material beständig gegen die täglichen Umwelteinwirkungen wie Hitze, Kälte, Regen, UV Strahlung und Schweiß (es wird jedoch empfohlen den Helm hin und wieder zu säubern). Um ein besseres „Schweissmanagment“ zu gewährleisten verfügen einzelne Helme über zusätzliche NoSweat-Pads, die Feuchtigkeit durch Silikonkanäle abführen sollen.
Bontrager erhielt von vielen Testern die Rückmeldung, dass sich der Helm viel angenehmer auf dem Kopf trage. Dies liegt wohl an der Zellstruktur, die flexibler ist als der klassische Hartschaum. Außerdem soll durch weniger notwendiges Schaummaterial mehr Hitze entweichen können bzw. durch die Zell-Kanäle direkt zum Kopf strömen und eine bessere Belüftung als bei herkömmlichen Schaumhelmen ermöglichen.
Für eine große Bandbreite an Fahrern verfügbar
Das Sortiment an Helmen, die bereits die WaveCel Technologie intergeriert haben deckt mit dem XXX WaveCel, dem Blaze WaveCel, dem Specter WaveCel und dem Charge WaveCel die Bedürfnisse einer großen Bandbreite an Fahrern ab. Alle Helme kommen mit verstellbaren Riementeilern und dem Boa-System zur genauen Anpassung an Deinen Kopf.
Der XXX ist für Geschwindigkeit und Aerodynamik konzipiert, also hervorragend geeignet für Rennradfahrer und Cyclocrosser. Die Belüftung und Aerodynamik ist dem bekannten Ballista sehr ähnlich. Als Alternative zum XXX für ein kleineres Budget gibt es den Specter. Das Gewicht des XXX liegt zwischen 325g (Gr. S) und 390g (Gr. L), das Gewicht des Specter bei 322g (Gr. S) und 380g (Gr. L).
Mit dem Blaze will sich Bontrager nach den erweiterten Ansprüchen von Mountainbikern richten, bei denen seitliche Stürze oder auf den Hinterkopf nicht unüblich sind. Neben besserem Schutz in diesen Bereichen bringt der Blaze auch einen hochklappbaren Schirm und eine Blendr-Halterung mit sich, auf die Du deine Bontrager-Scheinwerfer oder eine GoPro montieren kannst. Das Gewicht liegt zwischen 380g (Gr. S) und 448g (Gr. L). Wie sich der Helm in der Praxis schlägt, werdet ihr demnächst in unserem Test sehen!
Für die tägliche Strecke auf die Arbeit gibt es den Charge. Mit seiner geschlossenen Oberseite und dem integrierten Schirm bietet er Dir als Pendler Schutz gegen Regen oder Sonne und wie der Blaze auch Schutz bei seitlichen Stürzen. Die Aufnahme am Hinterkopf ermöglicht es außerdem eine Rückleuchte anzubringen. Das Gewicht liegt zwischen 392g (Gr. S) und 498g (Gr. L).
Preise und Verfügbarkeit
Alle Helme sind ab sofort ab Lager bei uns verfügbar und liegen im Preisrahmen von 149,99€ bis 249,99€. Die Helme gibt es jeweils in mehreren Farben. Wenn ihr wissen wollt, wie sich die Helme in der Praxis machen, schaut demnächst noch einmal vorbei um unseren Testbericht zum Bontrager Blaze WaveCel zu lesen!
Bontrager WaveCel Helme
WaveCel: Du hast nur ein Gehirn – Video zu den neuen Bontrager Helmen