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Aerodynamik

Alles nur heiße Luft - oder was bringen aerodynamische Hilfsmittel wirklich?

Jeder Radfahrer quält sich gerne, aber wenn es mit ein paar Hilfsmitteln schneller vorangeht und die Mitfahrer beim Zwischensprint das Nachsehen haben, dann ist es doch umso schöner. Und mit den Hilfsmitteln meinen wir nicht eine kleine Ampulle a la Fuentes.
Kleine Helferlein gibt es eine Menge, beispielsweise einen aerodynamischen Laufradsatz. Viele Radfahrer denken, dass diese Produkte sicherlich für einen Fahrer bei der Pro-Tour von Interesse sind, nicht jedoch bei einem Hobbyfahrer.

Mit einem kleinen Exkurs zeigen wir auf, warum gerade bei etwas langsamerer Fahrt das eine oder andere zusätzlich angebaute aerodynamische Bikepart Sinn ergibt.

Insgesamt hat der Luftwiderstand einen Anteil von über 80% aller Fahrtwiderstände. Wiederum ca. 80% davon macht der Fahrer durch seinen Querschnitt aus, den Rest das Rad.

Messungen im Windkanal zeigen einen Geschwindigkeitszuwachs von 5% durch aerodynamische Hilfsmittel und zwar unabhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit.
Fünf Prozent klingt erst einmal nicht viel, aber ein Rechenexempel verdeutlicht den Unterschied:

Ein Zeitfahren über 20 km, der schnelle Fahrer fährt einen Schnitt von 40 km/h, der langsamere 30 km/h.
  • Für den schnellen Fahrer bedeutet dies 20 / 40 x 60 = 30 Minuten für 20 Kilometer ohne Aerounterstützung. Mit Aerohilfsmittel ist der schnelle Fahrer noch einmal 5% schneller, er fährt also einen Durchschnitt von 42 km/h.
  • Der schnelle Fahrer erreicht das Ziel also bereits nach (20 / 42 x 60=) 28,34 Minuten, also 1,26 Minute eher!
  • Nun die gleiche Rechnung für den langsameren Fahrer, er braucht mit einem 30-km/h-Durchschnitt für die 20 Kilometer ohne Hilfsmittel 40 Minuten.
  • Mit Aerounterstützung ist der langsamere Fahrer ebenfalls 5% schneller,... er fährt eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 31,392 km/h.
  • Er braucht 38,13 Minuten bis ins Ziel, ist insgesamt sogar 1,47 Minuten schneller.

Das Rechenbeispiel zeigt, gerade langsamere Biker profitieren erheblich von den aerodynamischen Veränderungen an ihrem Rad. Was bringt es, die letzten fünf Prozent zu optimieren? Höhere Geschwindigkeit bei gleichem Krafteinsatz, oder gleiche Geschwindigkeit bei weniger Krafteinsatz. Damit ist dann auch noch genug Power da, um den Zwischensprint zu gewinnen.

Ein guter Anfang dafür ist bereits ein aerodynamischer Laufradsatz. Es muss nichts am Rad geändert werden, Schlauchreifen sowie spezielle Bremsklötze sind nicht notwendig. Die Felge hat, obwohl das Aeroprofil und der Speichensitz aus Carbon gefertigt sind, eine Alubremsflanke.
Übrigens ist ab einer Steigung von über 5% ein leichtes Rad wichtiger als ein aerodynamisches Rad. Aber nur, wenn überwiegend bergauf gefahren wird, dies entspricht eher einer typischen Runde in den Alpen.

 
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