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Rosa-Rote Radbrille: Die 100% S3 HiPER im Test

Mit der S3 präsentiert 100% eine Radsport-Brille mit Raceoptik. Sie verfügt über eine vielzahl ausgeklügelter Technologien. Doch wie wirken sich diese auf dem Rad aus? Ist die 100% S3 HiPER eine gute Alternative zu den altbekannten Größen? Das und vieles mehr hat Jan in seinem Test herausgefunden.

Die Qual der Wahl

Auf der Suche nach einer neuen Brille hat man oft die Qual der Wahl, denn die Auswahl ist gigantisch. Doch welche Brille ist für mich die Richtige? Fragt man Freunde hört man immer wieder, nimm doch eine Oakley, die sind gut! Aber warum sollten andere Hersteller nicht auch gute oder vielleicht sogar bessere Brillen machen!? Bei meiner Recherche stieß ich auf die 100% S3 HiPER. Von den Facts her liest sie sich ähnlich zu den Oakley Brillen. Doch genug von dem Vergleich. Für mich bleibt nur noch die Frage ist sie wirklich so gut, wie beschrieben.

Die HiPER-Lens

Am interessantesten ist in diesem Test mit Sicherheit die HiPER Lens. Denn eine gute Brille definiert sich zuerst einmal über ihr Glas. Die HiPER Lens, wie sie 100% selbst nennt, ein Glas was hohes Potential birgt. Durch die 5.5cm2 große Scheibe umschließt sie den Augenbereich sehr gut und schützt so auch bei jeder Geschwindigkeit vor Dreck und Luftzug. Des Weiteren handelt es sich um eine Ultra HD Scheibe, wodurch sich ein gestochen scharfes und sehr kontrastreiches Bild beim hindurch gucken ergibt. Die in Frankreich aus bruchsicherem und schlagfesten Polycarbonat hergestellte Scheibe ist hartbeschichtet und kratzfest. Eine weitere Besonderheit der Linse ist, dass diese eine oleophobe und hydrophobe Linsenbehandlung bekommen hat. Im Umkehrschluss bedeutet dies in jeder Situation klare Sicht. Nicht zu vergessen der 100%-ige UV400-Schutz, welcher mittlerweile allerdings Standard bei allen besseren Brillen ist. Die Blue HiPER Lens ist ein Glas der Kategorie S3 und hat lediglich eine Lichtdurchlässigkeit von 15%. Aus diesem Grund sollte davon abgesehen werden das Glas bei dunklen Umgebungen zu verwenden.

„First Look“ durch die HiPER-Lens

Doch wie schlägt sich das Glas wirklich im Gebrauch? Schon beim ersten Blick durch die Brille fallen der hohe Kontrast und die Schärfe auf. Besonders als Brillenträger kennt man das Gefühl seine Neue Brille aufzusetzen und sich zu fühlen, als wäre man in einer anderen Welt, da Dinge plötzlich viel detailreicher sind als vorher. Vielleicht nicht ganz so extrem, aber definitiv sehr ähnlich war auch das Gefühl beim Aufsetzen der 100% S3 HiPER. Wer sich jetzt jedoch erhofft durch die oleophobe Behandlung keine Fingerabdrücke mehr auf der Brille zu haben, den muss ich an dieser Stelle leider enttäuschen. Dennoch perlen Öl und Wasser gut auf der Brille ab und es bleibt keine unangenehme Schicht zurück. Hinsichtlich Kratzer hatte ich keine Probleme, man sollte das Glas dennoch nicht mit Dreck einreiben.

Lieferumfang und Glaswechsel

Neben der Blue HiPER Lens kommt die Brille mit einem klaren Glas in einem wirklich großzügigen Hardcase, welches bequem Platz für zwei weitere Gläser bietet.  Die erste Frage bei Wechselgläsern lautet häufig: „Wie bekomme ich das Glas heraus, ohne die Brille kaputt zu machen?“ Bei der S3 geht dies wirklich sehr einfach ohne den Rahmen groß zu verbiegen oder an dem Glas herum zu reißen. Zunächst nimmt man das von unten an das Glas geklippte Rahmenstück nach unten weg und zieht anschließend das Glas heraus. Hierbei hält man das Glas über der Nasenaussparung. Beim Einsetzen setzt man zuerst die oberen Ecken mit den Nasen in den Rahmen und drückt dann das Glas ins Gestell. Gerade hier hilft es, dass die Brille keinen umschließenden Rahmen hat. Im Vergleich zu anderen Brillen dieser Art stellte sich der Wechsel als leichter und intuitiver dar.

Der Rahmen der 100% S3 HiPER

Gewichtstechnisch muss sich die S3 ebenfalls nicht verstecken. Verglichen mit einer Radbrille, welche ebenfalls Wechselgläser hat, jedoch eine deutlich kleinere Scheibe hat, bringen beide Brillen ein Gewicht von 34 Gramm auf die Waage. Dies hat auch mich überrascht. Das geringe Gewicht verdankt die Brille ihrem speziellen Rahmen. Es handelt sich hierbei um einen leichten und bruchsicheren Grimalid®TR90 Rahmen. Wie bruchsicher er wirklich ist, kann ich an dieser Stelle leider nicht sagen, dennoch bietet der Rahmen einiges an Flex. Meiner Erfahrung nach jedoch nicht mehr als andere Brillen auch. Nach mehrmaligem verbiegen des Rahmens und bewegen der Gelenke funktioniert und sitzt die Brille immer noch einwandfrei. An dieser Stelle sei jedoch darauf hingewiesen, dass der Rahmen, kein Glas eingesetzt, besonders beim auseinander Ziehen der Bügel deutlich Geräusche von sich gibt. Von einer Brille in diesem Preissegment erwarte ich etwas mehr. Der Grund hierfür liegt im Gelenk selbst. Verarbeitung und Farbe des Rahmens sind ansonsten auf hohem Niveau. Sowohl Front als auch Bügel und die Nasenumrandung haben alle denselben Farbton. In diesem Fall wurden die Partikel vor der Verarbeitung speziell gefärbt. Bei günstigeren Brillen wird dies meist durch nachträgliche Tauchbäder oder Sprühlackierung gemacht. Damit die Brille durch die Sonneneinstrahlung ihre Farbe nicht nach und nach verliert, ist ein Extra UV-Schutz in den Rahmen integriert. Alle Ecken und Kanten sind bis ins Detail gut herausgearbeitet, was der Brille, gerade im Nasenbereich eine gewisse Maskulinität verleiht. Die Bügel gehen gerade nach hinten und knicken kurz vor dem Ohr nach innen ab. Hierdurch ist ein guter Halt auf dem Kopf gewährleistet.

Sitz und Passform

Ich empfinde den Bügeldruck nicht als störend oder zu stark. Im Gegenteil mich stört es viel mehr, wenn eine Brille wackelt oder rutscht und das macht die S3 definitiv nicht. Der Effekt wird zudem noch durch die gummierten Enden, mit spezieller Perforierung, verstärkt. Um die Optik zu wahren, hat man hier die Gummierung vorwiegend innen angebracht und lediglich das Ende des Bügels aus Vollgummi gemacht. Auch einhändig lässt sich die Brille so bequem auf und abziehen, ohne eine unangenehme Kante im Gesicht zu haben, wenn man sie auf den Kopf schiebt. Ein weiterer Pluspunkt ist hierbei, dass das Glas auf der Innenseite beim Zusammenklappen geschützt wird. Zu den Bügeln muss ich jedoch sagen, dass sie in meinem Fall nicht gut mit einem hinten weiter herunter gezogenem Halbschalen Helm kompatibel sind. Dadurch, dass die Bügel recht lang sind, stoßen diese gegen meinen Helm. Hierbei sollte aber immer bedacht werden, dass jeder Kopf und Helm unterschiedlich ist. Der Zweite und für Viele wohl der wichtigere Kontaktpunkt einer Brille, ist die Nase mit den Nasenpads. Es werden zwei verschiedene Größen vom Hersteller mitgeliefert: Ein Pad für breitere und Eins für schmale Nasen. Auf eine Verstellung der Nasenpads wird hier verzichtet. Dies ist meiner Meinung jedoch gar nicht notwendig, da die Nasenpads gut geformt sind und sehr angenehm auf der Nase sitzen, ohne großes Probieren bis die Nasenpads mal in Position gedrückt sind. Belüftet ist die Brille von unten zwischen dem Rahmen und dem Glas selbst. Dies finde ich eine sinnvolle Strategie, da so die Wärme, welche durch Thermik aufsteigt, zusätzlich mit dem Luftstrom seitlich abtransportiert werden kann.

Die 100% S3 HiPER in der Praxis

Allgemein ist der Tragekomfort der Brille sehr angenehm. Durch das große Glas und den guten sitz neigt man schnell dazu die Brille sogar zu vergessen. Ich komme eigentlich vom Triathlon und hier geht es häufig sehr ins Detail und auch um die Funktionalität. Eine Radbrille wird für mich somit schnell mal zur Multisportbrille und sollte als solche auch überzeugen. Folglich habe ich die Brille auch zum Laufen aufgesetzt. Die S3 überzeugt auch hier, so kann man beim Wettkampf in gleich zwei Disziplinen von der Brille profitieren. Der gute und feste Sitz hat sowohl beim Laufen als auch auf dem Trail für Erfolg gesorgt.  Womit wir wieder beim Radfahren wären. Im Wald spielt die HiPER Lens definitiv ihre Stärken aus. Bei Licht-Schatten-Wechseln kann man Konturen und Unebenheiten gut wahrnehmen. Sei es ein einfacher Schotterweg oder auch mal auf dem Trail: Ich hatte nie das Gefühl mal etwas nicht gesehen zu haben und auch keine Schwierigkeiten die Umgebung wahrzunehmen. Egal wie ruppig es ist, die Brille bleibt an ihrem Platz. Auf der Straße ist der Endgegner eine tief stehende Sonne. Aber auch bei direkter Sonneneinstrahlung schirmt sie das Auge gut ab. Es ist also möglich weiterhin ohne Zusammenkneifen der Augen entspannt weiter zu fahren. Gegen Spiegelungen kommt allerdings auch die HiPER Lens nicht an, denn sie ist nicht polarisiert. Allerdings wirkt die Brille besonders ohne Helm sehr groß. Trotz der Größe staut sich wiederum kaum die Wärme hinter dem Glas und die Brille fängt nicht an zu beschlagen.

Fazit

Ich kann diese Brille wirklich nur allen empfehlen, die eine neue Radbrille für die Straße suchen. Sie ist ein absoluter Hingucker und durch die Ecken und Kanten wesentlich spannender designt als viele Konkurrenzprodukte. Am meisten hat mich aber der Sitz in Kombination mit dem Gewicht überzeugt, da man die Brille so kaum merkt, sich nicht ständig ins Gesicht fassen muss und sie so fast auf der Nase vergisst wenn man die 100% S3 HiPER erst mal auf hat. Auch für Ausflüge ins Gelände und andere Sportarten hat sich die S3 bewährt und beweist somit Multiuse-Charakter.

Die Brille baut im vorderen Bereich relativ breit, das sorgt für hervorragenden Schutz vor Sonne, Wind und Fremdkörpern aus allen Winkeln. Gleichzeitig ist das der Grund weshalb ich sie Radsportlern mit schmalen und/oder kleinen Gesichtern nicht empfehlen würde. Hier leidet der Sitz und die Brille wirkt etwas klobig.

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100% S3 HiPER Brille

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Jan StaabAushilfe LadenverkaufAm liebsten unterwegs auf: Rennrad

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