55. Auflage des Radklassikers „Rund um den Finanzplatz Eschborn“
Letztes Wochenende war es endlich soweit. Der 1. Mai-Radklassiker stand vor der Tür. Nachdem das Rennen im letzten Jahr am Vorabend abgesagt werden musste, war die Vorfreude nun besonders groß. Bereits am Samstag holten wir uns bei wunderschönem Wetter unsere Startunterlagen für die 70 km Runde ab und waren bezüglich der Wettervorhersage noch sehr optimistisch. Dies änderte sich jedoch in der Nacht auf Sonntag. Am Morgen war zwar der nächtliche Regen wieder verschwunden, die Temperaturen waren aber unter 10°C gesunken und starker, oft böiger Wind erwartete alle Teilnehmer. Warm eingepackt schwangen wir uns also auf unsere Räder und machten uns auf den Weg zum Start nach Eschborn. Insgesamt gingen ca. 5000 Teilnehmer beim Jedermann-Rennen an den Start.
Um 8.45 Uhr erfolgte die Startfreigabe für die 70 km Runde. Der starke Wind hatte sich leider nicht beruhigt und sollte uns während des gesamten Rennens begleiten und zermürben. Umso wichtiger war es sich schnell eine geeignete Gruppe zu suchen, um nicht permanent im Gegenwind zu stehen. Er sorgte aber auch für blauen Himmel und wunderbare Sonne, die die Temperaturen bald steigen ließ.
Die Strecke führte uns zunächst Richtung Rödelheim und dann über Hausen nach Bockenheim. Bereits jetzt am Morgen standen immer wieder Zuschauer am Straßenrand um uns Fahrer anzufeuern. Die Innenstadt schützte uns einigermaßen vor dem Wind. Als wir jedoch auf die Mainzer Landstraße einbogen fuhren wir gegen eine regelrechte „Windwand“, die uns fast bis zum Stand herunterbremste. Die starken Seitenwinde und Böen von allen Seiten zwischen den Hochhäusern sorgten dafür, dass man immer wieder anderen Fahrern ausweichen musste. Zum Glück gab es dabei keine schlimmeren Unfälle. Wir fuhren nun die Abschlussrunde der Profis in entgegengesetzter Richtung und bogen an der Alten Oper auf die Bockenheimer Landstraße ab. Entlang des Palmengartens führte die Strecke uns auf die Rosa-Luxemburg-Allee. Hier waren wir nun bis Weißkirchen permanent dem Wind ausgesetzt. Wer hier nicht im Schutz einer Gruppe fahren konnte büßte viele Körner ein.
Auf dem Weg nach Steinbach ging es nun endlich einmal bergab und das sogar mit Rückenwind. Das war der einzige Streckenabschnitt des Tages, an dem der Wind wirklich nützlich war und der Tacho endlich erfreuliche Werte anzeigen konnte. Hätte der Blitzer am Ortseingang von Steinbach auch bei uns ausgelöst, hätte das viele wunderbare Bilder ergeben. Jetzt ging es nur noch durch Niederhöchstadt und wir waren wieder in Eschborn angekommen. Dies waren die ersten 35 km. Nun mussten wir die gleiche Runde noch einmal fahren.
Mittlerweile waren allerding auch die Skater gestartet. Sie mussten die gleiche Strecke wie wir fahren. Es zeigte sich aber schnell, dass es keine gute Idee ist, Skater und Rennradfahrer gemeinsam auf eine Strecke zu schicken. Da die Skater oft unberechenbar viel Platz brauchten, kam es immer wieder zu gefährlichen Situationen beim Überholen. Zum Glück kam es auch hier nicht zu schlimmeren Unfällen. Für das nächste Jahr sollten sich die Organisatoren hierzu aber nochmal Gedanken machen.
Zum Abschluss der zweiten Runde konnte jeder noch einmal alles geben und auf der leicht abschüssigen Bundesstraße Richtung Ziel sprinten. Dort angekommen gaben wir direkt unsere Transponder ab und erhielten im Tausch unsere Medaillen.
Auch wenn die 70 km Runde nur 480 hm aufwies hatte der Wind doch dafür gesorgt, dass wir ziemlich müde Beine hatten.
Wir waren gerade rechtzeitig in Eschborn angekommen um noch die Vorstellung, das Einschreiben und natürlich den Start der Profis erleben zu können. Während wir nun einem entspannten Nachmittag entgegensehen konnten, erwartete die Profis auf ihrer 206 km langen Strecke viermal der Mammolshainer Berg.
Im nächsten Jahr gehen wir auf jeden Fall wieder an den Start und hoffen, dass wir bei deutlich weniger Wind unseren Schnitt erheblich steigern können.
Der Wind war stellenweise wirklich extrem. Ich hatte ab und an das Gefühl gegen eine Wand zu fahren. Ich konnte das Rennen leider nicht beenden, da ich bei km 39 wegen einer verloren gegangen Trinkflasche stürzte und mich an der Schulter verletzte. Naja , nächstes Jahr greife ich wieder an.