Rock Shox Reverb C1 Sattelstütze im Test

Klassiker im Test: Die neue Rock Shox Reverb C1

Die Rock Shox Reverb war einst der Pionier unter den hydraulisch verstellbaren Sattelstützen. Im Laufe der vergangenen Jahre kamen viele gute Konkurrenzprodukte auf den Markt und bedrängten die Reverb, welche noch langte mit einigen Kinderkrankheiten zu kämpfen hatte, zunehmend. Ob sie in ihrer neuesten Auflage wieder zu altem Ruhm gelangen kann und wie sie sich generell in der Praxis schlägt, das erfahrt ihr in Antons Testbericht.

Nun gibt es an einem Fahrrad genau fünf Punkte, über die wir Kontakt halten. Vier davon sind selten im Weg. Einer dieser fünf Kontaktpunkte ist der Sattel, gehalten von einer Stütze, die in ferner Vergangenheit doch noch allzu oft im Weg war. Bis Produkte wie z.B. die Rock Shox Reverb auf den Markt kamen und dafür gesorgt haben, dass wir nur noch dann mit der Stütze, oder genauer dem Sattel, in Kontakt kommen, wenn wir das auch wirklich wollen. Man kann also sagen, dass die verstellbaren Sattelstützen einen Meilenstein in der Entwicklung der Fahrradtechnologie darstellen. Sie halten den Sattel bereit, wenn er gebraucht wird. Bringen ihn allerdings auch aus dem Weg, wenn er eben nicht gebraucht wird, so dass wir bergab volle Bewegungsfreiheit genießen können.

Seitdem eben diese verstellbaren Sattelstützen den Markt erobert haben, sind sie nicht mehr wegzudenken. Selbst die gewichtsfanatischen Cross Country-Jungs und -Mädels setzen inzwischen auf höhenverstellbare Sattelstützen um in jeder Situation vollen Spaß und Leistung bringen zu können, ohne von ihrem Rad eingeschränkt zu sein.

Die Neuerungen – Ein Ende der Kinderkrankheiten?

Die Rock Shox Reverb war, wie schon zuvor erwähnt, eine der ersten Sattelstützen auf dem Markt. Man konnte sich also bei der Entwicklung der Stütze nicht auf bereits bewährte Technologien berufen, sondern musste sie komplett neu konzipieren. So gab es in der Vergangenheit immer wieder auch Probleme, wie zum Beispiel sich absenkende, schwergängige oder wackelnde Stützen, die Rock Shox spätestens mit der neuesten Version, der Reverb C1 ausgemerzt haben will.

So soll nun ein simplerer innerer Aufbau die Reibung und die Servicebarkeit reduzieren, respektive vereinfachen. Um circa 50%, laut Rock Shox. Das Ganze lässt sich durch neue Dichtungen, einen neuen Internal Floating Piston (IFP) und optimiertes Öl von MAXIMA realisieren. Eine weitere Neuerung ist das „Vent Valve“. Sollte doch mal über die Zeit ein wenig Luft in die Hydraulik der Stütze gelangen – und wir wissen alle, dass Öl nahezu inkompressibel ist, Luft allerdings 1A als Feder fungiert – so kann man nun ganz einfach das Ventil betätigen, die Stütze einfahren und zack hat man wieder eine frisch entlüftete und perfekt solide Stütze. Abgesehen von den internen Vorteilen der neuen Reverb gab es auch Fortschritte am Äußerden der Stütze. Allem voran ist die Einbaulänge geschrumpft, somit können nun auch in Rahmen mit begrenzter Einbaulänge Stützen mit relativ viel Hub gefahren werden.

Rock Shox Reverb C1 Spezifikationen

Stützen Durchmesser: 30,9mm; 31,6mm; 34,9mm
Hub: 100mm; 125mm; 150mm; 175mm; 200mm
Einbaulänge: 301mm; 351mm; 414mm; 467mm; 519,5mm
Hebel: 1X oder Standart Links-unten / Rechts-oben
Verbindungsanschluss: Connectamajig, Standart

Die Reverb C1 im Dauereinsatz

Jetzt muss ich aber gestehen, dass ich nicht nur das Data Sheet der Stütze gelesen habe und die Neuerungen auswendig gelernt habe, sondern sie auch tatsächlich ausgiebigst getestet habe. Dabei sind neben dem ein oder anderen KOM auch knapp 400 km auf verschiedensten Untergründen und unter verschiedensten Bedingungen zusammengekommen. Auf Staub, Sand und Matsch, Liftbetrieb aber hauptsächlich auf selbstgetretenen Uphills hatte die Stütze die Möglichkeit, mich von ihren Neuerungen zu überzeugen. Dabei hatte sie starke Konkurrenz, denn bisher war in meinem Rad eine konurrierende Stütze verbaut, die besonders bekannt dafür ist, dauerhaft eine reibungslose, solide und zuverlässigen Performance zu bieten.

Ich mache es kurz: Die Rock Shox Reverb übertrifft bisher alle meine Erwartungen. Und mit Übertreffen übertreibe ich nicht, denn abgesehen von den angesprochenen Neuerungen lässt sich die neue Reverb zum Beispiel problemlos am Sattel anheben, ohne dabei auszufahren und gleichzeitig Luft in das System zu ziehen – ein weiterer Pluspunkt gegenüber den vorherigen Generationen.

„Die Rock Shox Reverb übertrifft bisher alle meine Erwartungen“

Der Neue Hebel, der nun wirklich ein Hebel und kein Knopf mehr ist, funktioniert ebenfalls wie erwartet zuverlässig und ich habe die Leitung ohne Probleme durch den Rahmen verlegen und kürzen können, ohne auch nur an ein entlüften der Hebeleinheit denken zu müssen. Die verringerte interne Reibung hat sich auch positiv bemerkbar gemacht, da ich schnelle Stützen bevorzuge, um in jedem Moment den Sattel umgehend parat zu haben. Auch so Quatsch, wie Sprünge im Sitzen zu landen, wobei die Stütze kurz vor jeder Landung ausfährt, ging problemlos und hatt keinerlei Einfluss auf die weitere Funktion.

Fazit

Im Großen und Ganzen ist die neue Rock Shox Reverb eine wesentlich solidere und vor allem bessere Stütze als sie es jemals war. Wie man es von jedem Teil an seinem Rad erwartet, funktioniert die Stütze uneingeschränkt zuverlässig, was aber vor allem heraussticht ist ironischerweise die Unauffälligkeit, mit der sie funktioniert. Ich kann meine Aufmerksamkeit ganz allein dem Trail widmen und brauche mir keine Sorgen, um meine Sattelsütze machen – unauffällig und schlicht herausragend!

Anton Wünscher
Ein Beitrag von: Anton Wünscher – HIBIKE Ladengeschäft Kronberg im Taunus

2 thoughts on “Klassiker im Test: Die neue Rock Shox Reverb C1

  1. Guten Abend
    Ich habe einen Service nach der Betriebsanleitung gemacht weil meine Sattelstütze ca 5-10cm beim Aufsitzen eingefedert hat.Nun habe ich alles fertig und mein Problem:
    Die Sattelstütze fährt nur noch langsam herraus.
    Was könnte die Ursache sein?ich bin über jede Hilfe dankbar
    Grüße Tobias K.

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