Five Ten Sleuth DLX Test

Der Five Ten Sleuth DLX im Test – Samba auf dem Mountainbike?

Mit dem Sleuth DLX präsentiert der Schuh-Gigant Five Ten seinen neuesten Schuh für den Flatpedal- und Alltagseinsatz. In Kooperation mit Adidas entstand eine Kombination aus griffiger Stealth Sohle und Adidas Samba Optik. In diesem Bericht erfahrt ihr wie sich der Sleuth DLX als Flatpedalschuh, aber auch als Alltagsschuh geschlagen hat und welche Features er mit sich bringt.

Bei dem Sleuth DLX verwendet Five Ten die bewährte Stealth Sohle, welche durch phänomenalen Halt auf  Flatpedalen seit Jahren Mountainbiker begeistert. Falls man dennoch einmal von der Pedale rutscht, oder stürzt, schützt die integrierte Zehenschutzkappe vor geschwollenen Zehen. Die weiche Innensohle soll Schläge, sowohl auf dem Fahrrad, als auch zu Fuß, abfangen. Das Obermaterial des Schuhs ist aus hochwertigem Wildleder und soll sowohl wasserabweisend sein, als auch für einzigartigen Tragekomfort sorgen. Letztendlich soll auch das geringe Gewicht des Schuhs zum Tragekomfort beitragen.

Der erste Eindruck

Rein optisch erinnert der Sleuth DLX mehr an einen Skateschuh, als an einen Schuh der zum Mountainbiken entwickelt wurde. Hier macht sich die Zusammenarbeit mit Adidas bemerkbar, denn der Sleuth DLX ähnelt sehr dem Klassiker unter den Skateschuhen – dem Adidas Samba. Das Obermaterial aus Wildleder fühlt sich angenehm weich an und ist hochwertig vernäht. Desweiteren befinden sich im Zehenbereich mehrere Belüftungslöcher, die an an warmen Tagen lästiges Schwitzen reduzieren sollen. Einen optischen Kontrast bietet das gold umrahmte Five Ten Logo auf der Außenseite des Schuhs. Textilsohle und Schnürsenkel bieten zwar kaum farblichen Unterschied, jedoch einen strukturellen.

Im Inneren des Schuhs finden sich erneut die beiden Firmenlogos, sowie ein weiches Innenfutter, welches zu einem angenehmen Tragekomfort beiträgt. Von unten betrachtet offenbart sich die bekannte Stealth Sohle mit ihrer Kreisstruktur. Im Fingertest wirkt der Sleuth DLX durch seine Sohle sehr hart für einen Alltagsschuh – diesen Eindruck konnte ich nach einem kurzen Spaziergang sofort verwerfen. Innen- und Außensohle ergänzten sich hier perfekt, sodass von den Bike-Eigenschaften zunächst wenig zu spüren war. Der Schuh ist angenehm unaufdringlich, sitzt bequem und macht optisch einen schmalen Fuß. Und das obwohl ich mit Schuhgröße 44,5 und einem relativ breitem Fuß, eher Quadrat-Latschen als Ballerinafüßchen besitze. Trotzdem komme ich gut in den Schuh, und auch mein  kleiner Zeh der gern mal von der Aussenseite der Schuhe etwas eingklemmt wird, hat im Sleuth DLX viel Platz. Sehr interessant ist auch: Obwohl der Schuh sehr flach baut hat man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl das man aus dem Schuh herausrutschen könnte.

Für  Herren bietet Five Ten den Schuh in zwei Grautönen und einer schwarzen Version an, Frauen haben die Wahl zwischen einem Grünton und dem klassischen Schwarz. Auf dem Bike, auf der Straße oder auf der Arbeit, die Optik des Sleuth DLX erlaubt einen weiten Einsatzbereich!

Ab aufs Rad!

Schuhe an und los gehts. Der Sleuth DLX liegt angenehm auf den Pedalen und erlaubt einen ruhigen Tritt. Dennoch ist es zunächst ungewohnt einen solch leichten Schuh, der dann auch noch so viel Grip mitbringt, beim Radfahren zu tragen. Kleine Unebenheiten wie z.b. Pflastersteine schluckt die Sohle ganz einfach weg ohne zu wenig Feedback weiterzugeben. Kurz vor dem Waldrand muss dann noch die Tricktauglichkeit des Schuhes bewertet werden. Fazit: Bestanden! Wenn man von den Pedalen möchte, kommt man auch davon herunter und generiert wieder Grip sobald man erneut darauf landet. Der einzige Nachteil: Landest du schlecht auf dem Pedal, stehst du auch erstmal schlecht auf dem Pedal. Zudem kann die lange Sohle bei schlechtem Stand auch in die gefährliche Nähe des Reifens und des Rahmens gelangen.

Aber nun zur Performance auf dem Trail. Wie auch der erste Eindruck auf der Straße bereits bewiesen hat, federt der Schuh kleine Schläge angenehm weg. Doch was wenn es mal ordentlich zur Sache geht? Zugegebenermaßen merkt man große Wurzelteppiche und Steinfelder trotz der guten Dämpfung der Schuhe. Aber alles andere wäre ja auch langweilig. Im Wesentlichen generiert der Sleuth DLX auch in solchen extremen Situationen Grip, auch wenn im Vergleich zu Klickpedalen ein Fünkchen mehr Freiheit zu spüren ist. Ähnlich verhält sich der Sleuth DLX bei Sprüngen, so lassen sich mit dem stylischen Schuh coole Tricks aus dem Hut, oder besser aus den Sohlen zaubern. Auch interessant: Trotz der flachen Bauweise steht man sehr stabil auf dem Pedal, man braucht keine Angst haben umzuknicken oder instabil zu stehen.

Sollte man Interesse an steilen und technischen Uphills haben, so steht der Sleuth DLX dem nicht im Wege. Beim Pedalieren fällt mir auf, dass der Schuh gemessen an seinem hohen Gehkomfort überraschend steif ist. Dementsprechend hat man immer das Gefühl, die getretenen Watt gut auf das Hinterrad zu bekommen. Falls man einen Anstieg doch mal nicht hinaufkommen sollte, kann man, wie von Flatpedalen gewohnt, mit Leichtigkeit abspringen und dank der Gehspezifikationen angenehm bergauf schieben. Besonders zu erwähnen ist hierbei die Freiheit des Sprunggelenks. Auch bei steilen Anstiegen steht einer natürlichen Gehbewegung nichts im Wege. Leider, oder zum Glück, konnte ich die Schutzfunktionen des Schuhs an Ferse und Zehen noch nicht ausreichend testen – aber man stürzt eben auch nicht absichtlich. Das Gefühl ungewollt das Pedal zu verlieren hatte ich während des gesamten Testzeitraums nie.

Ist Wildleder wirklich wasserabweisend? Und was kann die Belüftung?

Ja, das fragte ich mich vor dem Test tatsächlich einige Male. Zu meinem Erstaunen durfte ich dies dank dem Sleuth DLX tatsächlich mit „Ja!“ beantworten. Nicht selten konnte ich Pfützen aufgrund ihrer Größe nicht überspringen, sondern musste hindurch fahren. Zugegebenermaßen habe ich es aber auch provoziert. Dank des wasserabweisenden Wildleder als Obermaterial blieben meine Füße dabei trocken.

Doch nicht nur von Außen blieben meine Füße trocken, sondern auch weitesgehend von Innen. An der Belüftung merkt man, dass der Sleuth DLX auch für den Alltagseinsatz gedacht ist. Besonders die älteren Generationen an Mountainbike-Schuhen konnte bei der Belüftung nicht wirklich punkten. Der Lufteinlaß ist angenehm und hilft dabei immer einen trockenen und kühlen Fuß zu behalten.

Fazit

Der Five Ten Sleuth DLX konnte mich innerhalb des Testzeitraumes definitiv überzeugen. Und das nicht nur durch seine stylische Adidas Samba-Optik, sondern auch durch sein All-Round-Talent. Bei Wind und Wetter, auf dem Bike oder zu Fuß – der Five Ten Sleuth DLX funktioniert gut und macht ordentlich was her. „Stetig Grip, aber nie zu viel davon“ – beschreibt die Trail Performance des Sleuth DLX ganz gut. Aber auch die Qualität der Verarbeitung sollte man nicht vergessen. Besonders die verarbeiteten Details, wie z.B. das golden umrahmte Five Ten Logo und das wasserabweisende Wildleder, zeugen von hoher Qualität. Solltet ihr also den alten Klotz aka Mountainbike-Schuh von euren Füßen loswerden und endlich stylisch unterwegs sein wollen, ohne dabei an Funktion oder Schutz einzubüßen, dann ist der Sleuth DLX der perfekte Schuh für dich! Bei dem fairen Preis muss man da einfach zuschlagen.

Luca von Peschke
Ein Beitrag von: Luca von Peschke – Auszubildender bei HIBIKE

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